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Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) startet am 1.
Juli 2016 das Medikationsmanagement. Damit können nun auch Patienten
der AOK PLUS direkt von dem Modellvorhaben profitieren.
Durch die im Rahmen des Medikationsmanagements koordinierte
Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker gewinnt ganz klar der Patient.
Arzt und Apotheker prüfen gemeinsam die verordneten und rezeptfreien
Medikamente auf Wechselwirkungen sowie auf mögliche
Unverträglichkeiten. Die AOK PLUS stellt zusätzlich dem betreuenden
Arzt und Apotheker die Arzneimittelabrechnungsdaten der letzten sechs
Monate zur Verfügung. Dies stärkt die Arzneimitteltherapiesicherheit
und durch das Zusammenspiel aller Partner mit der Einbringung der
jeweiligen Fachkompetenzen entsteht ein Gesamtüberblick der
Medikation des Patienten. Das Produkt dieser interdisziplinären
Zusammenarbeit ist ein aktueller Medikationsplan für den Patienten.
ARMIN als Vorreiter für neues E-Health-Gesetz
ARMIN hat eine bundesweite Vorbildwirkung. Mit der elektronisch
unterstützten Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker erhöht das
Modellprojekt ARMIN die Therapiesicherheit für die Patienten und
leistet einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Vernetzung im
Gesundheitswesen. ARMIN ermöglicht bereits jetzt mehr als der zum 1.
Oktober 2016 durch das E-Health-Gesetz einzuführende ärztliche
Medikationsplan. Nicht nur die elektronische Verfügbarkeit sondern
auch die klar geregelten Prozesse und Zuständigkeiten gehen über die
Regelungen des E-Health-Gesetzes hinaus. Es resultieren weitestgehend
vollständige Medikationspläne, die in Hinblick auf die
Arzneimitteltherapiesicherheit von Arzt und Apotheker geprüft und
strukturiert mit dem Patienten besprochen werden.
Pilotierung von ARMIN erfolgreich
Die größte Herausforderung für alle Beteiligten war die technische
Umsetzung des Projektes. Hunderte Ärzte und Apotheker müssen
untereinander vernetzt werden. Die Praxis- und Apothekensoftware muss
gewissermaßen eine gemeinsame Sprache lernen - immer unter Beachtung
des Datenschutzes. Um die neuen Funktionalitäten ausgiebig zu testen,
wurde seit Jahresbeginn eine Pilotierungsphase mit insgesamt 80
Ärzten und Apothekern durchgeführt. In dieser Zeit wurden schon die
ersten Patienten in das Modellprojekt eingeschrieben und betreut. Die
ersten praktischen Erfahrungen waren durchweg positiv und zeigten den
Mehrwert von ARMIN insbesondere für den Patienten. Es hat sich aber
auch gezeigt, dass die zahlreichen Tests notwendig und
qualitätsfördernd waren. Insbesondere technische Probleme konnten
identifiziert und gelöst werden.
ARMIN soll sich weiterentwickeln
Derzeit beteiligen sich rund 1.500 Ärzte und Apotheker in Sachsen
und Thüringen an dem Modellprojekt. Es sollen möglichst viele
Patienten von den Leistungen des Medikationsmanagements profitieren
können. Denn das Potenzial ist groß: Derzeit nehmen ca. 300.000
Versicherte der AOK PLUS dauerhaft mindestens fünf Arzneimittel
gleichzeitig ein und erfüllen damit die Zugangskriterien. Ab 2017
haben auch andere Krankenkassen die Chance, dem Modellvorhaben
beizutreten. Die Vertragslaufzeit des Modellprojekts ist derzeit bis
2018 angesetzt. Eine Verlängerung schließen die Vertragspartner nicht
aus und setzen danach auf die Überführung der Inhalte des Projekts in
die Regelversorgung.
Die Arzneimittelinitiative ARMIN ist ein Modellprojekt der AOK
PLUS, der Kassenärztlichen Vereinigungen Sachsen und Thüringen sowie
des Sächsischen und Thüringer Apothekerverbandes. Mit dem
Modellvorhaben soll die Qualität und Wirtschaftlichkeit der
Arzneimittelversorgung erhöht werden. Das Medikationsmanagement soll
vor allem chronisch kranken älteren Patienten helfen, die mehrere
Medikamente einnehmen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.arzneimittelinitiative.de
Pressekontakt:
Katharina Bachmann-Bux,
Tel.: 0351 8290-638
E-Mail: presse(at)arzneimittelinitiative.de