(PresseBox) - Zur Europameisterschaft verzeichnen Online-Händler wieder einen Anstieg an Bestellungen. Vor allem Waren wie Unterhaltungselektronik stehen hoch im Kurs. Viele Online-Händler locken deshalb mit diversen Schnäppchen-Angeboten. Doch sind die Deutschen zur EM impulsiver und damit leichter zum Kauf im Netz zu animieren? Zudem beklagen Online-Händler immer wieder, dass Artikel wie TVs oder Beamer öfter als sonst innerhalb der 14-tägigen Widerrufsfrist zurückgeschickt werden. Steckt sogar Kalkül dahinter? Eine aktuelle Verbraucherbefragung von Trusted Shops gibt Antworten.
Eine Europameisterschaft bedeutet Emotion pur. Doch wer als Online-Händler hofft, dass das Fußballfieber für mehr Impulsivität beim Online-Shopping und damit für mehr Umsatz sorgt, der liegt nur bei einem Teil der Internetkäufer richtig. Eine Befragung von 1.390 Internetkäufern zeigt: Rund jeder Zehnte (9 Prozent) hat während einer EM oder WM schon einmal ganz spontan Waren gekauft, die er eigentlich gar nicht kaufen wollte. Die Retoure ist schon vorprogrammiert: 41 Prozent der Spontankäufer geben an, dass sie bei einem Teil der Käufe ihr Widerrufsrecht nutzen und die Waren wieder zurück an den Händler senden. Dabei geben 6 Prozent der Spontankäufer im Durchschnitt mehr als die Hälfte der Käufe zurück.
Bestellt, benutzt und ab zurück zum Händler ? für manche Online-Kunden legitimes Kalkül
?Auch zur laufenden EM erwarten Online-Händler wieder einen Anstieg der Retourenquoten?, erläutert Dr. Carsten Föhlisch, Leiter der Rechtsabteilung bei Trusted Shops. 6 Prozent der Befragten gaben zu, schon einmal oder sogar mehrmals Waren im Internet bestellt zu haben mit der Absicht, diese nur kurzfristig nutzen, aber nicht behalten zu wollen. Weitere 6 Prozent verneinen zwar ein derartiges Vorgehen, finden es aber legitim. ?Nimmt man das Beispiel TV-Geräte, so kann jede einzelne Retoure ein Verlustgeschäft für den Online-Händler bedeuten. Denn diese Geräte werden häufig nicht wieder in den Neuwaren-Verkauf zurückgeführt?, erläutert Dr. Föhlisch.
?Per Gesetz ist der Widerruf ohne Angabe von Gründen möglich. Das gewährt dem Käufer einerseits Freiheit und Sicherheit, führt andererseits aber in Einzelfällen zu einem Missbrauch des Widerrufsrechts, der viel zu häufig ohne Folgen für den Kunden bleibt?, so Föhlisch weiter. So darf der Online-Händler einen sogenannten Wertersatz fordern, wenn die Ware sich zum Beispiel aufgrund von Kratzern oder Gebrauchsspuren verschlechtert hat und diese Verschlechterung auf einen Umgang mit der Sache zurückzuführen ist, der über die Prüfung der Eigenschaften und der Funktionsweise hinausgeht. ?Aber davon machen Online-Händler nur selten Gebrauch?, ergänzt Dr. Föhlisch. Doch hier ist auch zu erwähnen: Die große Mehrheit der Verbraucher (87 Prozent) spricht sich dagegen aus, Waren mit dem Kalkül zu bestellen, diese nur für kurze Zeit zu benutzen, um sie dann im Rahmen des Widerrufsrechtes zurückzusenden.
Lockende Angebote der Händler haben nur eine geringe Wirkung
Der Großteil der Internetkäufer lässt sich nicht zum Spontankauf im Netz hinreißen ? das behaupten 88 Prozent der Befragten. Lockende Angebote der Shops haben beim Spontankauf nur einen sehr geringen Einfluss. Frust- oder Glückskauf? Auch der Erfolg der Nationalmannschaft spielt beim Spontankauf so gut wie gar keine Rolle ? nur für 2 Prozent der Befragten. Umso jünger, umso spontaner: Betrachtet man unterschiedliche Altersgruppen, so zeigt sich, dass die Spontanität mit zunehmendem Alter abnimmt. Bei der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen hat mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) während einer EM oder WM schon einmal ganz spontan Waren gekauft, die er eigentlich gar nicht kaufen wollte ? bei der Altersgruppe 55 und älter sind es gerade einmal 4 Prozent.
Hinweis zur Umfrage:
Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland AG bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 17.06. und dem 20.06.2016 nahmen 2.033 Personen teil. Darunter 1.390 Personen, die das Internet zum Einkaufen verwenden. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).
Trusted Shops ist seit über 15 Jahren die bekannteste europäische Vertrauensmarke im Bereich E-Commerce. Das 1999 gegründete Kölner Unternehmen stellt mit dem Gütesiegel inklusive Käuferschutz, dem Kundenbewertungssystem und dem Abmahnschutz ein "Rundum-sicher-Paket" bereit: Anhand von strengen Einzelkriterien wie Preistransparenz, Kundenservice und Datenschutz überprüft Trusted Shops seine Mitglieder und vergibt sein begehrtes Gütesiegel. Mit dem Käuferschutz, den jeder zertifizierte Online-Shop bietet, sind Verbraucher etwa bei Nichtlieferung von Waren abgesichert. Darüber hinaus sorgt das Kundenbewertungssystem für nachhaltiges Vertrauen bei Händlern und bei Käufern. Trusted Shops stellt die Unabhängigkeit und Echtheit der Bewertungen über eine mehrstufige Überprüfung sicher. Das Abmahnschutzpaket von Trusted Shops schützt Online-Händler vor teuren wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen aufgrund fehlerhafter Rechtstexte. Weitere Informationen: http://www.trustedshops.de
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