(ots) - Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz (47)
hat am Landgericht Stuttgart Schadenersatz-Klagen gegen die
Unternehmen Melitta, Tchibo, Henkel, Procter & Gamble und Unilever
eingereicht. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am
Freitag in der WELT und am Sonnabend im Einzelhandel erscheinenden
Ausgabe. Von Tchibo und Melitta fordert Geiwitz 99 Millionen Euro,
von den Waschmittelherstellern Henkel ("Persil"), Procter & Gamble
("Ariel") und Unilever ("Coral") 25 Millionen Euro Schadenersatz.
Die ehemaligen Schlecker-Lieferanten waren vom Bundeskartellamt
und der EU-Kommission der Preisabsprache für schuldig befunden
worden. Die Vorgänge fielen in die Zeit vor der Schlecker-Insolvenz
im Jahr 2012. Schlecker sei ein Schaden in Höhe von über 300
Millionen Euro entstanden, so Geiwitz. Er rechnet sich gute
Erfolgschancen für seine Kartellklagen aus. Diese seien "eine tolle
Möglichkeit, Masse zu realisieren", sagte er BILANZ. "Damit schlagen
wir ein neues Kapitel in der Insolvenzverwaltung auf."
Noch im Juli will Geiwitz zudem das sogenannte
Drogerieartikel-Kartell am Mannheimer Landgericht auf Schadenersatz
verklagen. Seine Klage richtet sich nach BILANZ-Informationen gegen
die Unternehmen Beiersdorf ("Nivea"), Glaxo-Smith-Kline ("Dr. Best"),
den Schuhcreme-Produzenten Erdal, den Rasierklingenhersteller
Gillette, die Kosmetikfirma L'Oréal, den Parfümhersteller Coty sowie
erneut Procter & Gamble ("Blendamed"). Ging Geiwitz zunächst noch von
einer Schadenersatzsumme in Höhe von 135 Millionen aus, so soll sich
diese mittlerweile auf bis zu 185 Millionen Euro erhöht haben. Der
Schlecker-Insolvenzverwalter bereitet zudem Kartellklagen gegen
Süßwaren- und Zuckerproduzenten vor.
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