Wenn wir uns von jemanden verabschieden müssen, den wir sehr geliebt haben, bricht eine Welt in uns zusammen. Völlig egal ob Mensch oder Tier, der Schmerz sitzt tief.
(firmenpresse) - Wenn wir uns von jemanden verabschieden müssen, den wir sehr geliebt haben, bricht eine Welt in uns zusammen. Völlig egal ob Mensch oder Tier, der Schmerz sitzt tief.
Diese Erfahrung muss auch die Protagonistin Amy, aus dem Jugendbuch „Willkommen zu Hause, Amy“ machen, als ihr treuer Gefährte Max von ihr geht.
Auszug Leseprobe:
Die Tage vergingen, und ich hatte immer noch das Verbot, meinen Lieblingsort aufzusuchen. Doch als ich eines Abends wieder auf der Veranda saß und in die Ferne schaute, sagte Vater nur zu mir: »Nun hau schon ab!«
Verwundert schaute ich ihn an.
»Die letzten Tage sind keine toten Schafe mehr aufgetaucht, und man hat auch keine Spuren mehr von den Viechern gesehen. So wie es aussieht, sind sie weitergezogen. Du brennst doch darauf, mal wieder loszuziehen. Also ab, bevor ich es mir noch anders überlege.«
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. »Komm, Max, los geht’s!«
War das schön, mal wieder ins Tal zu schauen und der Sonne zuzusehen, wie sie langsam unterging.
Doch auf einmal sprang Max auf, stellte seine Nackenhaare auf und fing an zu knurren.
Ich nahm kaum wahr, dass ein Hund aus dem Gebüsch sprang und sich mir mit gebleckten Zähnen näherte. Ich war wie erstarrt.
Max stürzte sich auf den Angreifer. Die beiden Hunde waren in eine wilde Beißerei verwickelt. Ich konnte so schnell gar nicht realisieren, was um mich herum geschah.
Doch dann löste sich meine Erstarrung. Ich nahm all meinen Mut zusammen, fuhr zu den Raufbolden und versuchte mit aller Kraft, auf den Kopf des Angreifers einzuschlagen, aber das zeigte keine Wirkung auf ihn. Ich brüllte ihn an, aber auch darauf reagierte er nicht. »Was soll ich noch alles versuchen, um ihn von Max abzulenken?«, fragte ich mich verzweifelt, aber leider fiel mir nichts weiter ein. Doch dann löste er sich von Max und flüchtete jaulend ins Gebüsch.
»Gut gemacht, Max, du hast ihn in die Flucht geschlagen.«
Max schaute mich an.
»Was ist los mit dir?«
Ich hatte noch nicht richtig ausgeredet, da brach er vor meinen Füßen zusammen.
Erst jetzt konnte ich sehen, dass sein ganzer Körper von blutigen Stellen übersät war. Immer wieder schnappte er nach Luft, und ich sah, dass er am ganzen Körper zitterte.
»Max, du darfst nicht sterben! Ich brauche dich doch!«, schrie ich panisch. »Komm, ich helfe dir, du musst wieder aufstehen.«
Ich stupste ihn an, aber er reagierte nicht. Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und schaute ihm direkt in die Augen.
»Steh auf, bitte, steh wieder auf«, flehte ich ihn mit bebender Stimme an und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Wir schauten uns direkt in die Augen, und dann schlossen sich seine für immer.
»Max, nein, tu mir das nicht an!«
Ich stupste ihn immer kräftiger an, aber es kam keine Reaktion von ihm.
Ich war so entsetzt, dass ich kein Wort mehr herausbrachte.
Meine Hände fingen an zu zittern, und vor lauter Tränen konnte ich so gut wie nichts mehr sehen …
© Britta Kummer
Buchbeschreibung:
„Willkommen zu Hause, Amy“ ist eine wundervolle Familiengeschichte, die von Zuversicht, Mut, Liebe und dem Glauben an die eigene Kraft handelt.
Amy wurde mit einer Muskelschwäche in den Beinen geboren. Als sie drei Jahre alt war, gab ihre Mutter sie in ein Kinderheim, da sie der Aufgabe, eine behinderte Tochter großzuziehen, nicht gewachsen war.
Im Heim hat Amy aufgrund ihres Handicaps kein leichtes Leben. Sie wird von den Kindern gehänselt und drangsaliert. Ihr einziger Freund ist Mischlingshund Max, der immer an ihrer Seite ist.
Erst nach Jahren erfährt Amy Mitgefühl, denn Mary, eine Freundin der Heimleiterin, holt sie zu sich auf die Farm. Im Pferdestall findet sie den verängstigten Amigo. Schon bald stellt sich heraus, dass auch er das Vertrauen in die Menschen verloren hat.
Können Amy und Amigo einander helfen, ihr Misstrauen abzubauen?
ISBN: 978-3-99049-854-5 (Paperback)
ISBN: 978-3-99049-855-2 (Hardcover)
Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=DIZkTOjnU7g
„Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
Ãœber den Lesekreis:
Der Lesekreis „Lesefuchs“ ist ein guter alter, traditioneller Lesekreis.
Er wurde 1998 in Esch an der Alzette / Luxemburg gegründet.
Seit 2001 gibt es einen zweiten Lesekreis in Kärnten / Österreich. Eltern und Kinder lesen zusammen aktuelle Kinderbücher, die dann gemeinsam im Lesekreis besprochen werden.
Seit 2012 vergeben die Teilnehmer in unregelmäßigen Abständen den ‚Daisy Book Award‘ an Autoren und Verlage für gute Kinderbücher, die in den Treffen des Lesekreises von Jung und Alt gerne gelesen wurden. Dabei kommen die Kinder zu Wort, die die Jury mit den Eltern bilden.
Es ist ein kleinerer Literaturpreis. Jedoch eine Auszeichnung, wo der Autor sehr stolz drauf sein kann, da die Konkurrenz unter den Kinder- und Jugendbuchautoren sehr groß ist. Vor allem wenn man bedenkt, dass Kinder dabei mit entscheiden dürfen. Schließlich sind sie es, die die Bücher lesen und denen sie gefallen müssen.
Mehr Infos unter:
http://brittasbuecher.jimdo.com/
http://www.karinaverlag.at/bucher/