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Grösse fasziniert, selbst im heutigen Zeitalter der Superlative.
Die Ausstellung «GROSS» im Museum der Kulturen Basel zeigt riesige
Dinge. Sie stösst aber auch in grossartige kulturelle Dimensionen von
Grösse vor.
Eintreten, den Kopf in den Nacken legen und hoch schauen zum
grössten Objekt im Haus: Das Kulthaus der Abelam eröffnet die neue
Dauerausstellung «GROSS - Dinge Deutungen Dimensionen» auf höchstem
Niveau. Grosses hat den Menschen schon immer fasziniert und deshalb
wird nach Grösse gestrebt. Hauspfosten oder bis-Pfähle aus
Papua-Neuguinea respektive Indonesien machen grossen Eindruck und
sind riesige Zeugen, was technisch und in Teamarbeit alles möglich
ist. Sie und weitere überdimensionale Objekte zeigen aber auch die
Unhandlichkeit auf, zu denen Wetteifer führen kann.
Riesige Dinge sprengen alle Normen, die sonst Grösse definieren.
Doch gross ist nicht überall gleich gross und von Kultur zu Kultur
verschieden. Die Basler Elle findet sich deshalb neben dem Loch im
Brett, durch das auf Bali Hühner gesteckt wurden. Blieben sie
stecken, hatten sie die richtige Grösse für ein Tempelopfer. Auch wir
Menschen werden vermessen, von Kindheit an. Und das ganze Leben
hindurch beschäftigen uns die «richtigen» Proportionen und Grössen.
Auch dies kann ausufern: Stichworte sind Schönheitsindustrie oder
Anthropometrie.
Es geht in der Ausstellung also nicht nur um die physikalische
Grösse. Vermessen werden in 14 Stationen auch die kulturellen
Dimensionen von Grösse. Status und Macht sind nur zwei Beispiele. Sie
werden in grossen Dingen versinnbildlicht, zum Beispiel in aufwendig
gearbeiteten Zeremonialschildern der Naga oder brasilianischen
Gürteln. Der Bezug zum Göttlichen liegt dann meist nahe.
Grosses wird bewundert, kann aber auch erschrecken. Die
Ausstellung weckt indische Dämonen ebenso wie Glarner Riesen zum
Leben. Big Data wird zusehends als Bedrohung empfunden und führt
direkt zur Schlussstation: der grössten Grösse überhaupt, der
Unendlichkeit.
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