(ots) - Sandro Schmidt zu den Terroranschlägen des IS in
Dhaka und Bagdad
Mehr als 40 Tote bei der Terrorattacke auf den Istanbuler
Atatürk-Flughafen vergangenen Dienstag, mehr als 20 Tote in der Nacht
zum Samstag beim Angriff auf ein Restaurant in Bangladeshs Hauptstadt
Dhaka, über 90 Tote am Sonntag bei Attentaten in Iraks Hauptstadt
Bagdad: In drei Weltregionen wurden in einer Woche mehr als 150
Menschen diverser Nationalitäten und Glaubensrichtungen Opfer
hinterhältiger Anschläge radikaler sunnitischer Islamisten. Auch wenn
die Täter von Dhaka diesmal gezielt Nicht-Muslime ermordeten,
unterscheiden die Terroristen bei ihren menschenverachtenden Aktionen
in der Regel nicht nach Herkunft oder Religion ihrer Opfer. Es geht
diesen politisch und religiös verblendeten Menschenverächtern
entgegen ihrer Propaganda um Machterringung und Machtdemonstration,
nicht um den Glauben.
Der "Islamische Staat" und seine Verbündeten befinden sich derzeit
unter Druck. In Syrien und im Irak geriet der IS militärisch in die
Defensive, einstige Geldquellen versiegen, viele Kämpfer sind
desillusioniert, kehren der Terrororganisation den Rücken. Also gilt
es, Handlungsfähigkeit gegenüber den erklärten Feinden, vor allem
aber den eigenen Anhängern nachzuweisen. Ohne den Mythos der Stärke
verlieren diese Terrorgruppen in ihren Sympathisanten-Kreisen schnell
an Faszination und Zulauf - wie etwa Al-Kaida in den letzten Jahren
erfahren musste. Massenmorde als Werbemittel. Zynischer geht es
nicht.
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