(ots) - Die Unsicherheit der Sparer wächst. Gleich drei der
wichtigsten vier Sparziele - "Konsum/Langfristige Anschaffungen",
"Altersvorsorge" und "Kapitalanlage" - verlieren an Bedeutung. Nur
"Wohneigentum" steigt in der Gunst der Sparer. Bemerkenswert bei den
weiteren Sparzielen: "Notgroschen/Reserve" erzielte den höchsten
jemals gemessenen Wert. Das ist ein Ergebnis der Sommerumfrage 2016
zum Sparverhalten der Deutschen. TNS Infratest befragte dazu im
Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen über 2.000
Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.
Gegenüber der Frühjahrsumfrage verlor das Sparziel
"Konsum/Langfristige Anschaffungen" 5 Prozentpunkte. Aktuell wird es
nur noch von 56 Prozent der Befragten genannt. Auf den gleichen Wert
kommt das Sparziel "Altersvorsorge". Es sank um 3 Prozentpunkte.
Unverändert auf Platz drei der Rangliste folgt "Wohneigentum". 44
Prozent sparen zu diesem Zweck - 1 Prozentpunkt mehr als im Frühjahr.
Einen Rückgang um 2 Prozentpunkte gab es beim Sparziel
"Kapitalanlage". Lediglich 26 Prozent nannten es jetzt. Dafür stieg
das Sparziel "Notgroschen/Reserve" um 2 Prozentpunkte auf 7 Prozent -
und damit auf den höchsten Wert, der jemals seit Beginn der
Umfragereihe im Jahr 1997 gemessen wurde. Gleichzeitig verzeichnete
das Sparziel "Ausbildung der Kinder" einen Rückgang um 1 Prozentpunkt
auf 4 Prozent.
"Die Unsicherheit der Sparer wächst deutlich", kommentierte
Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten
Bausparkassen, die aktuellen Ergebnisse. "Einen gleichzeitigen
Rückgang sowohl bei Sparzielen ´Konsum/Langfristige Anschaffungen´,
´Altersvorsorge´ und ´Kapitalanlage´ hat es zuletzt kurz nach dem
Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 gegeben." Zusammen mit dem
Rekord beim Sparziel "Notgroschen" sollte das die Politik
nachdenklich stimmen, selbst wenn dieser Wert noch immer einstellig
sei.
Zehnder rief erneut dazu auf, die zunehmend schädlichen
Nebenwirkungen der EZB-Nullzinspolitik, die sich an vielen Ecken
zeigten, nicht als "alternativlos" in den Raum zu stellen.
"Verunsicherte Sparer sind das Letzte, was sich die Politik leisten
sollte", erklärte er. "Null Prozent Sparzinsen, geringere private
Renten aus einer Lebensversicherung, geringere Betriebsrenten, höhere
Krankenversicherungsbeiträge und Stiftungen, denen das Geld für
wohltätige Zwecke ausgeht - darauf werden die Menschen reagieren.
Aber so, wie wir uns das nicht wünschen!"
Pressekontakt:
Alexander Nothaft
Leiter Kommunikation
Verband der Privaten Bausparkassen
Tel.: 030-590091-523
E-Mail: Nothaft(at)vdpb.de