(ots) - Schwedischer Energiekonzern entzieht sich seiner
Verantwortung für einen sozialverträglichen Strukturwandel in der
Lausitz - Landesregierungen Brandenburgs und Sachsens müssen Verkauf
an den tschechischen Energiekonzern EPH an Sicherheiten für eine
nachhaltige Entwicklung der Region knüpfen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die schwedische
Regierung für ihre Zustimmung zum Verkauf von Vattenfalls
Braunkohlesparte in der Lausitz. Das Kabinett hat am Samstag (2. Juli
2016) dem Vorschlag des staatseigenen Energiekonzerns zugestimmt,
dessen ostdeutsches Braunkohle-Geschäft an den tschechischen
Energiekonzern Energeticky a prumyslovy Holding (EPH) zu übergeben.
Den Verkauf bezeichnet die DUH als sozial verantwortungslos und
ökonomisch fragwürdig. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation
fordert die Landesregierungen Brandenburgs und Sachsens auf, das
Geschäft an bestimmte Sicherheiten zu knüpfen, die den
sozialverträglichen Wandel in der Region ermöglichen können.
Brandenburg und Sachsen müssen bei der Übernahme durch EPH ihre
bergrechtliche Zustimmung erteilen.
"Vattenfall hat jahrelang Riesengewinne mit dem Abbau der
Braunkohle in der Lausitz gemacht und stiehlt sich jetzt, wo der
fossile Energieträger unrentabel wird, aus der Verantwortung für die
Region. Der Verkauf der klimaschädlichen Braunkohlesparte ist das
falsche Signal für den dringend benötigten Strukturwandel in der
Lausitz. Schwedens Regierung gefährdet darüber hinaus durch dieses
umweltpolitische bedenkliche Geschäft die Klimaschutzziele
Deutschlands", erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha
Müller-Kraenner.
Seit Jahren sinkende Strompreise und schrittweise steigende
CO2-Abgaben lassen das umweltschädliche Braunkohlegeschäft schon
heute unprofitabel werden. Vattenfall selbst nimmt bei dem Verkauf an
den tschechischen Energiekonzern EPH einen Milliardenverlust in Kauf.
Was dieser mit den Tagebaugebieten in Brandenburg und Sachsen vorhat,
ist dabei noch unklar. Fest steht: EPH übernimmt nicht Vattenfalls
Geschäfte, um sozial- und klimaverträglich aus der Kohle
auszusteigen.
"Der Deal ist hochgradig unseriös und dient nur einem einzigen
Ziel: Schadensbegrenzung für Vattenfall. Damit darf der Konzern nicht
durchkommen. Wir fordern deshalb von Brandenburg und Sachsen, den
Verkauf an Sicherheiten zu knüpfen, die eine sozialverträgliche und
nachhaltige Entwicklung der Region garantieren", so Müller-Kraenner
weiter. Wichtig sei es dafür Sorge zu tragen, dass die stark
geschädigte Lausitz rekultiviert wird und der Region Perspektiven für
die Zukunft bereitstehen.
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