(ots) - Bleihaltige Pigmente sind in Europa aus
Lacken und Farben vollständig verschwunden. Das könnte sich ändern,
denn auf Antrag einer kanadischen Firma entscheidet die EU am 6. oder
7. Juli 2016 darüber, ob bestimmte bleihaltige Pigmente wieder
vermarktet werden dürfen, obwohl sie krebserzeugend sind. Der Verband
der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) hält die Zulassung
dieser Pigmente für überflüssig, weil seit vielen Jahren
ungefährliche, qualitativ hervorragende Alternativen verfügbar sind.
Zur Herstellung von Farben und Lacken dürfen Firmen in der EU seit
Mai 2015 Pigmente, die giftiges Bleichromat enthalten, nur noch
verwenden, wenn der Lieferant eine entsprechende Zulassung besitzt.
Bislang hat nur die kanadische Firma Dominion Colour Corporation
(DCC) eine solche Zulassung für zwei Farbpigmente beantragt:
Bleisulfochromatgelb und Bleichromatmolybdatsulfatrot. Auf Basis
einer positiven Empfehlung der europäischen Chemikalienagentur ECHA
unterstützt die Europäische Kommission den Zulassungsantrag, sofern
bestimmte Auflagen erfüllt werden. Der REACH-Ausschuss, in dem die
Mitgliedstaaten vertreten sind, entscheidet in seiner nächsten
Sitzung über die Zulassung.
"Nach einhelliger Auffassung aller Experten gibt es keine
Notwendigkeit, Bleipigmente in Lacken und Farben einzusetzen," sagt
Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer des VdL. Er kritisierte
die Behauptung des zuständigen ECHA-Gremiums, es gebe keine
Alternativen zu Bleichromaten: "Tatsächlich nutzen unsere
Mitgliedsunternehmen - wie im Ãœbrigen auch DCC selbst - seit Jahren
erfolgreich bleifreie Alternativen."
"Eine Zulassung der Bleichromate in der EU stünde im Widerspruch
zu den internationalen Anstrengungen, auf Blei in Farben generell zu
verzichten", kritisierte Engelmann. Außerdem würde dadurch das
jahrelange Engagement der Lack- und Farbenhersteller kompromittiert,
Blei durch ungiftige Alternativen zu ersetzen. Er forderte die
Bundesregierung auf, sich in dem REACH-Ausschuss gegen eine Zulassung
der beiden Blei-Pigmente auszusprechen.
Pressekontakt:
Verband der deutschen
Lack- und Druckfarbenindustrie e. V.
Michael Bross
Pressesprecher
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