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Wie giftfrei produzieren Modemarken? / Greenpeace bewertet Textilfirmen: Nike und Esprit schneiden schlecht ab

ID: 1376316

(ots) - Greenpeace bewertet die Nachhaltigkeitsversprechen
der Modeindustrie mit einer neuen Bestenliste. Auf der
Online-Plattform "Detox-Catwalk" (www.detoxcatwalk.de) überprüft die
unabhängige Umweltorganisation 19 führende Modemarken vor allem
hinsichtlich des Einsatzes von giftigen Chemikalien. Inditex (Zara),
H&M und Benetton schätzt Greenpeace als Trendsetter für eine saubere
Textilproduktion. Mit gefährlichen Chemikalien produzieren hingegen
weiterhin Esprit, Nike, LiNing und Victorias Secret. "Giftige
Chemikalien haben in Alltagskleidung und Schuhen nichts zu suchen",
sagt Manfred Santen, Chemiker und Textilexperte von Greenpeace.
"Zara, H&M und Benetton beweisen, dass eine schadstofffreie
Produktion für Unternehmen jeder Größe möglich ist." Alle geprüften
Unternehmen haben sich der Textilkampagne "Detox" von Greenpeace
angeschlossen und die Umstellung auf eine saubere Produktion bis zum
Jahr 2020 zugesagt.

Mit der Veröffentlichung von Abwasserdaten und einer transparenten
Lieferkette liegt Inditex auf der Zielgeraden für eine
schadstofffreie Produktion bis zum Jahr 2020. "Es ist ein großer
Schritt nach vorn, dass Unternehmen dieses Jahr den Schleier über
ihrer Lieferkette lüften", sagt Santen: "Engagierte Marken zeigen,
dass es auch in einer komplizierten und verflochtenen Welt möglich
ist, die Herstellung von Produkten transparent zu machen."

Mit noch lückenhaftem Management von Chemikalien sind zwölf Firmen
gelistet, darunter Adidas, Levis, Primark und Puma im Mittelfeld. Die
vier Marken der letzten Kategorie zeigen keine echte Bereitschaft, zu
entgiften. Sie setzen weiterhin umwelt- und gesundheitsschädliche
Stoffe wie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) ein. "Die
Hinhaltetaktik von Konzernen wie Nike und Esprit ist nicht
hinnehmbar", sagt Santen: "Bis 2020 schaffen sie es nicht, giftfreie




Mode zu garantieren."

Die Massenproduktion von Mode belastet das Trinkwasser in den
Herstellungsländern

Trotz Bemühungen zum Umwelt- und Verbraucherschutz bemängelt
Greenpeace das wenig nachhaltige Geschäftsmodell von so genannten
Fast-Fashion-Marken wie Zara, H&M und Benetton. "Neue Kollektionen
alle paar Wochen belasten die Umwelt und benötigen enorme
Ressourcen", sagt Santen. "Zukunftsfähige Unternehmen bieten
beispielsweise einen lebenslangen Reparaturservice für ihre Textilien
an. Verbrauchern raten wir zu einer neuen Achtsamkeit beim
Kleiderkonsum."

In Ländern mit textiler Massenproduktion ist vor allem die
Wasserverschmutzung ein drängendes Problem für die Menschen. Giftige
Chemikalien, die Modefirmen zum Färben und Ausrüsten von Textilien
einsetzen, belasten Gewässer und Trinkwasserreserven. In den großen
Städten Chinas - dem Land mit der größten Textilproduktion - sind
über 60 Prozent der Trinkwasserreserven ernsthaft verschmutzt.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel.
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Datum: 05.07.2016 - 06:00 Uhr
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