(ots) -
Wetterchaos in Deutschland mit fatalen Folgen: vernichtete Ernten,
zerstörte Häuser, Todesopfer. Sind die Unwetter unvermeidbare
Naturkatastrophen oder Vorboten des Klimawandels? "planet e." fragt
am Sonntag, 10. Juli 2016, 16.25 Uhr, in der ZDF-Dokumentation
"Hagel, Fluten, Wirbelwinde - Wetterchaos in Deutschland" nach: Wie
konnte es zu den Unwettern der vergangenen Wochen kommen? Was sagen
Meteorologen, Klimaforscher und Betroffene zu dieser ungewöhnlichen
Wetterlage? Und was lässt sich daraus für die Zukunft lernen?
Die Tiefs "Elvira" und "Friederike" haben in den vergangenen
Wochen eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Versicherungen melden
eine Rekord-Schadenssumme von 1,2 Milliarden Euro. Der Gesamtverband
der Deutschen Versicherer rechnet damit, dass sich alleine die
Hochwasserschäden bis zum Jahr 2100 mehr als verdreifachen könnten.
Dem Obstbauern Andreas Theis wurde im Juni ein Großteil seiner
Ernte von Hagelschauern vernichtet. Die Erdbeeren waren gerade reif,
als murmelgroße Eiskugeln vom Himmel fielen. Versichert ist Theis
nicht. So wie ihm geht es vielen Bauern in Deutschland, die durch die
Unwetter schwere Einbußen hinnehmen müssen. Und natürlich fragen sich
die Landwirte, ob sie in Zukunft häufiger mit solchen Katastrophen
rechnen müssen.
Der Meteorologe Michael Kunz aus Karlsruhe beschäftigt sich
intensiv mit der Frage, wann und wie Hagel entsteht. Er ist
überzeugt, dass Hagelschauer lokale Ereignisse sind. Die immer
größeren Hagelschäden sind seiner Meinung nach nicht zwangsläufig auf
den Klimawandel zurückzuführen.
Klimaforscher Mojib Latif sieht die Unwetter der vergangenen
Wochen in einem globalen Zusammenhang: Die Erderwärmung lässt mehr
Wasser verdunsten, in den Augen von Experten "latente Energie". Damit
kann bei entsprechender Wetterlage mehr Niederschlag fallen. Außerdem
könnte die Erwärmung der Arktis den Jetstream beeinflussen und so
auch Auswirkungen auf die Wetterlage in Deutschland haben. Der
Klimawandel wäre demnach doch ein wichtiger Faktor, der das Wetter
derzeit schon mitbestimmt. Auch wenn immer noch viele Fragen im
Detail strittig sind - letztlich stimmen die Wissenschaftler überein,
dass der Klimawandel in Zukunft das Wetter mehr und mehr prägen wird.
Gewitter, Starkregen und Tornados könnten langfristig noch heftiger
werden.
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