(ots) - Reform des Sexualstrafrechts: Weißer Ring setzt
auf abschreckende Wirkung
Vorsitzende Müller-Piepenkötter: "Warnung an Männer"
Osnabrück. Die Opferschutzorganisation Weißer Ring erwartet von
einer Reform des Sexualstrafrechts eine abschreckende Wirkung auf
potenzielle Täter. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag) sagte die Bundesvorsitzende des Weißen Rings,
Roswitha Müller-Piepenkötter: "Die Reform ist ein Signal und eine
Warnung an Männer: So geht es nicht." Bislang seien zu viele Fälle
strafrechtlich kaum erfasst worden, etwa sexuelle Ãœbergriffe in der
Öffentlichkeit, auf Volksfesten oder in Menschenansammlungen. "Jetzt
ist klar, dass Busengrapschen natürlich eine sexuelle Belästigung und
ein Straftatbestand ist - und nicht nur eine Beleidigung", betonte
die Verbandsvorsitzende. "Da wird sich manch einer überlegen, was er
tut."
Müller-Piepenkötter rechnet damit, dass es künftig weniger
sexuelle Attacken aus der Gruppe heraus wie in der Kölner
Silvesternacht geben wird. Dafür sei aber auch mehr Polizeieinsatz
bei öffentlichen Festen nötig. Die ehemalige CDU-Justizministerin in
Nordrhein-Westfalen sagte: "Es muss genügend Polizei da sein, damit
Täter entdeckt und verfolgt werden können. Es ist gut, dass künftig
ein Täter aus einer Gruppe heraus bestraft werden kann, auch wenn im
Einzelfall nicht festzustellen ist, wo der jetzt hingegriffen hat."
Zudem zeige sich, dass etwa in Köln weniger passiere, seitdem an den
Wochenenden am Hauptbahnhof immer eine Hundertschaft Polizisten im
Einsatz sei.
Der Bundestag stimmt an diesem Donnerstag über die Reform ab, die
den Opfern von Sexualstraften mehr Rechte geben soll. Sie sieht unter
anderem neue Tatbestände zum aufdringlichen Grapschen und zu
sexuellen Attacken aus einer Gruppe heraus vor.
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