(ots) - Die Auswertung der von den Unternehmen der
Bauwirtschaft an SOKA-BAU übermittelten Beitragsmeldungen hat
ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im Mai saisonbereinigt um
3,5 % gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Im April war das
Arbeitsvolumen bereits um rund 1 % geschrumpft. Auch die Zahl der
gewerblichen Arbeitnehmer sank weiter, und zwar um 1,0 %, während die
Bruttolohnsumme um 0,2 % zurückging.
Damit ähnelt die Entwicklung der aus dem Jahr 2014: nach einem
milden Winter und damit starkem Jahresbeginn bleibt die übliche
Frühjahrsbelebung aus. Die verfügbaren Indikatoren deuten auch darauf
hin, dass es sich lediglich um witterungsbedingte Verschiebungen
handelt. So ist der vom ifo erhobene Geschäftsklimaindex für das
Bauhauptgewerbe im Juni weiter gestiegen und hat den höchsten Stand
seit der Wiedervereinigung markiert. Auftragseingänge und
Baugenehmigungen sind zwar jüngst gesunken, liegen aber immer noch
deutlich über dem Niveau vom Jahresende 2015.
Der erneute Rückgang der Langfristzinsen wirkt dabei wie ein
Konjunkturprogramm für den Wohnungsbau. Bereits im Mai befanden sich
die Zinsen für neu vergebene Hypothekenkredite nahe ihrer
Allzeittiefststände, seitdem haben die Zinsen an den Kapitalmärkten
weiter nachgegeben. Der Wirtschaftsbau
dürfte dagegen auf absehbare Zeit unter der gestiegenen Unsicherheit
im Industriesektor leiden, die das Votum für einen Austritt
Großbritanniens aus der EU mit sich bringt. Der öffentliche Bau
profitiert in diesem Jahr insbesondere von höheren Investitionen im
sozialen Wohnungsbau; jüngst hat diesbezüglich eine Diskussion
ein-gesetzt, ob die Zuständigkeit hierfür in Zukunft nicht besser
wieder beim Bund anzusiedeln wäre. Der Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes
erwarten für das laufende Jahr einen Anstieg des Umsatzes im
Bauhauptgewerbe um gut 3 % gegenüber dem Vorjahr.
Pressekontakt:
Dr. Torge Middendorf, TMiddendorf(at)soka-bau.de, Tel.: 0611/7072720