(ots) - Ganz gleich ob alleine, zu zweit oder mit der
Familie: Die Sommerferien sind traditionell die beliebteste Zeit zum
Reisen. Gewandelt haben sich allerdings die favorisierten Reiseziele
der Urlauber, denn die gesellschaftlichen und politischen
Entwicklungen der vergangenen Jahre haben auch Auswirkungen auf den
Tourismus. Die Branche hat mit einem strukturellen Wandel zu kämpfen.
Tourismusexperte Prof. Bernd Schabbing von der International School
of Management (ISM) skizziert die aktuellen Entwicklungen und die
möglichen langfristigen Folgen für Branche und Reiseländer.
Nicht erst seit dem weitgehenden Ausfall von Ägypten und Tunesien
als Reiseziele und dem starken Rückgang für Reisen in die Türkei von
bis zu 30 Prozent in den letzten Monaten ist klar: Der Reisemarkt
ist nicht nur im Mittelmeer im Umbruch. Die politischen Unruhen in
Nordafrika und Arabien sowie die Zunahme von terroristischen
Angriffen auf Hotels und Urlaubsgebiete haben einen strukturellen
Wandel ausgelöst. Die Urlauber orientieren sich um - und die
Veranstalter müssen folgen.
So war das erste Halbjahr 2016 für Reiseveranstalter vor allem
durch die Umplanung und den Umbau von großen Kapazitäten in kurzer
Zeit geprägt: Statt Ägypten, Tunesien und der Türkei waren bei den
Buchungen für den Sommer vor allem Spanien, Italien, Portugal und
Kroatien gefragt. Die begrenzten Kapazitäten am Mittelmeer führen
zudem dazu, dass mehr Urlauber Skandinavien, Nord- und Ostsee sowie
Fernreiseziele ansteuern. Durch die hohe Nachfrage hat hier die
Preisschraube deutlich angezogen und für Kapazitätsengpässe gesorgt.
"Ãœber den Verlierern dieser Entwicklung - insbesondere arabischen
und muslimisch geprägten Reisezielen, wie eine Umfrage von
ISM-Studierenden ergab - schwebt das Damoklesschwert weiterer
Anschläge, die sofort weitere Negativeffekte nach sich ziehen
würden", erklärt Experte Prof. Dr. Bernd Schabbing,
Studiengangsleiter für den Bereich Tourismus und Eventmanagement an
der ISM. Wie in Ägypten und Tunesien können derartige Ereignisse auch
in anderen Reiseländern zu einem entsprechenden Preisverfall führen
und sogar dazu, dass Urlauber diese Reiseziele längerfristig ganz aus
ihrer Reiseplanung streichen. "Durch Anschläge, Irritationen und auch
kritische Berichterstattung sinkt das subjektive Sicherheitsgefühl
der Touristen, weshalb sie die entsprechenden Regionen meiden. Gerade
der aktuelle Anschlag am Atatürk-Flughafen wird hier leider noch mal
ein starker Dämpfer für den Türkei-Tourismus der nächsten Monate
sein", so Schabbing.
Allen Veränderungen zum Trotz zeigt sich der Tourismus auch in der
Krise als eine der robustesten Branchen. Der Grund ist einfach: die
Menschen machen nicht weniger Urlaub, sondern einfach woanders,
sodass die Branche auch für 2016 vom üblichen Wachstum von drei bis
vier Prozent weltweit ausgeht. Wie es 2017 weitergeht, bleibt
abzuwarten. Abschreiben will Schabbing die in diesem Jahr gemiedenen
Ziele aber nicht: "Bei einem einmaligen kritischen oder
terroristischen Ereignis sind die Touristen oft schon nach etwa einem
halben Jahr bereit, das Reiseziel wieder zu buchen - sofern der Preis
stimmt."
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) zählt zu den
führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den
einschlägigen Hochschulrankings firmiert die ISM regelmäßig an
vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main,
München, Hamburg, Köln und Stuttgart. An der staatlich anerkannten,
privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der
Führungsnachwuchs für international orientierte
Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen
Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich
durch Internationalität und Praxisorientierung aus. Projekte in
Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte
Auslandssemester und -module an einer der über 170
Partneruniversitäten der ISM.
Pressekontakt:
Daniel Lichtenstein
Leiter Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH
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