(ots) - Vor fünf Jahren wurde der Südsudan unabhängig.
Seitdem steht der 54. Staat Afrikas vor riesigen Herausforderungen:
Vor allem unter der enormen Armut sowie dem seit Ende 2013
herrschenden, blutigen Bürgerkrieg haben die Einwohner zu leiden.
Richard Wani, der Leiter des SOS-Kinderdorfes in Juba im Südsudan,
spricht im Interview über die dramatische Lage in der jüngsten Nation
der Welt:
Wie viele Kinder müssen momentan im Südsudan Hunger leiden?
Mindestens 100.000 Kinder mussten bereits aufgrund von
Mangelernährung versorgt werden - das ist ein Anstieg von rund 40
Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres.
Hilfsorganisationen versorgen vor allem Kinder, stillenden Mütter und
Schwangere mit Nahrung. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl im
Laufe des Jahres aber allein bei den unter Fünfjährigen noch auf
mindestens 200.000 erhöhen.
Welche Probleme haben Kinder im Südsudan noch?
Viele können nicht zur Schule gehen, weil diese geschlossen oder
zerstört wurden. Und wenn sie doch zum Unterricht gehen, können sie
sich vor Hunger nicht konzentrieren.
Wie viele Menschen brauchen Hilfe?
Rund 4,8 Millionen Menschen benötigen im Juli 2016 humanitäre
Hilfe. Das ist ein deutlicher Anstieg um eine halbe Million seit
April 2016 und die höchste Anzahl seit Beginn des Krieges vor
zweieinhalb Jahren. Die Nahrungsunsicherheit geht einher mit der
ertragsarmen Saison, in der die meisten Familien ihre Vorräte
aufgebraucht haben. Deshalb breitet sich die Hungersnot immer weiter
aus - auch in Gegenden, wo keine Konflikte sind. Eine neue Ernte wird
es frühestens im August geben.
Weitere Informationen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de