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"Augen auf beim Dieselkauf!" Diesen Rat gibt der ADAC allen
Autofahrern, die ein neues Dieselauto der Abgasnorm Euro 6 kaufen.
Sie sollten sich vom Hersteller bescheinigen lassen, dass das
Fahrzeug auch im Straßenbetrieb die Abgasnorm einhält. "Man sollte
sich das am besten schriftlich geben lassen, dass die Werte, die der
Hersteller verbrieft, im Realverkehr auch ähnlich sind", erklärte
Ulrich Chiellino, Leiter Interessensvertretung Verkehr beim ADAC,
gegenüber dem ZDF-Magazin "Frontal 21" für die Sendung am Dienstag,
12. Juli 2016, 21.00 Uhr. Nur so habe man später eine Handhabe
gegenüber den Autoherstellern, falls die tatsächlichen Werte
abwichen.
Hintergrund sind Pläne des Bundesumweltministeriums, die so
genannte "Blaue Plakette" per Verordnung noch dieses Jahr zu
erlassen. Städte mit Luftproblemen könnten sie dann in den kommenden
Jahren nutzen, um schmutzige Dieselautos aus belasteten Innenstädten
auszusperren. 13 Millionen Diesel-PKW wären davon betroffen, denn die
"Blaue Plakette" bekommen nur Dieselfahrzeuge der Abgasnorm Euro 6,
die ab 2014 oder 2015 zugelassen sind.
In der Vergangenheit hatten Autokäufer darauf vertraut, dass
Dieselautos auch auf der Straße die Abgasnorm einhalten. Doch die
allermeisten Dieselfahrzeuge stoßen auf der Straße viel mehr
Stickoxide in die Luft, als die Grenzwerte vorsehen, betont Martin
Schmied, Verkehrsexperte des Umweltbundesamtes: "Deshalb führt kein
Weg daran vorbei, vor allem an Diesel-PKW ranzugehen. Sie müssen über
kurz oder lang ausgesperrt werden, sonst werden die Grenzwerte in der
Atemluft nicht eingehalten."
Sobald die Bundesregierung die "Blaue Plakette" per Verordnung
erlässt, werden Kommunen das Instrument nutzen, ist sich Remo Klinger
von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sicher. Die Umweltorganisation
hat gegen 16 Kommunen auf saubere Luft geklagt und in der Sache
bisher immer gewonnen. Erst vor wenigen Wochen hat das
Verwaltungsgericht München dem Landesumweltministerium Bayern ein
Zwangsgeld angedroht, falls die Umweltbehörde weiterhin nichts gegen
die zu hohe Luftbelastung unternimmt. "Nach dem Zwangsgeld kommt
Zwangshaftandrohung gegen die Behördenleitung - das ist die
Umweltministerin", kündigte Rechtsanwalt Klinger gegenüber "Frontal
21" an.
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