(ots) - Am 6. Juli wurden auf den Färöer-Inseln im
Nordatlantik zwischen Schottland und Norwegen 43 Grindwale am Strand
von Hvannasund grausamst abgeschlachtet. Nach Interventionen des
Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) sagten AIDA, HapagLloyd
Cruises und TransOcean den Tierschützern zu, ihre Anlandungen auf der
Inselgruppe zu stoppen. TUI Cruises teilte dem WDSF allerdings mit,
dass das Unternehmen trotz der öffentlichen Grindwalmassaker
weiterhin die Färöer-Inseln anlaufen will.
An den Tötungen der Grindwale in Hvannasund waren auch die beiden
Färinger Fussball-Nationalspieler Páll Klettskarð und Sørmundur Kalsø
beteiligt, wie sport.de berichtet. WDSF und ProWal haben die FIFA und
UEFA aufgefordert, die Färöer-Nationalmannschaft für internationale
Spiele zu sperren, da die aktive Teilnahme von Mitgliedern an den
Walmassakern, ebenso wie Rassismus, keine Vorbildfunktion sei.
Auf den Färöer Inseln werden alljährlich meist Hunderte Grindwale
(auch Pilotwale genannt) und andere Delfinarten auf brutalste Art und
Weise abgeschlachtet. Dabei wird nicht zwischen Alt- oder Jungtieren
und trächtigen Muttertieren unterschieden. Bei jeder Grindwaljagd
werden ganze Walfamilien ausgelöscht. Ein Genpol für den Fortbestand
der Delfinart geht damit nach Aussagen des WDSF unwiderruflich
verloren.
Für die Färinger ist die Grindwaljagd ein regelrechtes Volksfest.
Sobald der Inselruf "Grindaboð" (Grindalarm) über verschiedene
Kommunikationsmittel verbreitet wird, laufen die Bewohner der
jeweiligen Küstenregionen mit Messern und Eisenhaken bewaffnet an den
Strandabschnitt, wo die Grindwale von Booten bereits zusammen
getrieben wurden. Der Blutgeruch des Todes verbreitet sich über die
ganze Region.
Das Fleisch der Grindwale, welches hochgradig unter anderem mit
PCBs und Methyl-Quecksilber belastet ist, wird an die Einwohner mit
ihren Kindern, ungeachtet aller Warnungen seitens der eigenen
Gesundheitsbehörde, verteilt und konsumiert. Auch wird Walfleisch in
Restaurants und auf Märkten ohne Warnhinweise auf die hohen
Kontaminationen an Touristen verkauft.
Das WDSF hatte die Kreuzfahrtunternehmen auf eine neue
Gesetzeslage der Färöer-Inseln aufmerksam gemacht. Demnach sind Geld-
und Haftstrafen vorgesehen, wenn Sichtungen von Walschulen den
Behörden nicht gemeldet werden. Im letzten Jahr wurden nach
WDSF-Angaben 14 Tierschützer vorübergehend verhaftet, mit Geldstrafen
belegt und abgeschoben nachdem sie gegen die neuen Gesetze verstoßen
hätten.
Trotz der Gefahrenlage schrieb TUI Cruises dem WDSF am 8. Juli,
dass das Unternehmen weiterhin an seinen Anlandungen festhalten will.
Der nächste Inselaufenthalt ist für den 20. Juli im Walfangort
Tórshavn geplant. Gleichwohl würde TUI Cruises den Walfang "aufs
Schärfste verurteilen und die Gäste aktiv über die Situation vor Ort
aufmerksam machen, um ein Bewusstsein für die Vorkommnisse in der
Region zu schaffen". Das WDSF rief daraufhin zu einem Boykott von TUI
Cruises auf.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Erst wenn man den
Färingern den finanziellen Wurstzipfel vor der Nase abschneidet, wird
es ein Umdenken bei der grausamen Tradition der Grindwaljagd geben.
AIDA, HapagLloyd und TransOcean sind in vorbildlicher Weise bereits
dem Boykottaufruf gefolgt."
WDSF-Homepage: http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walf
ang/aida-faeroeer-kreuzfahrten
Färöer-Walfangstatistik:
http://www.heimabeiti.fo/default.asp?menu=400
sport.de: http://www.sport.de/news/ne2318568/faeroeer-nationalspie
ler-schlachten-wale/
Pressekontakt:
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