(ots) - Automobilindustrie erwartet von Großbritanniens
neuer Regierungschefin rasche Klarheit
Wissmann: Keine leichtfertigen Versprechen an Brexit-Anhänger -
"Vereinigtes Königreich größter Pkw-Exportmarkt für deutscher
Hersteller"
Osnabrück. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet, dass
die neue Regierungschefin in Großbritannien, Theresa May, rasch
Klarheit über die Zukunft ihres Landes schafft. "Nichts ist für
Investitionen schlechter als ein langes Hängen und Würgen", sagte
VDA-Präsident Matthias Wissmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch). Die deutsche Automobilindustrie hat allein vergangenes
Jahr 1,3 Millionen Fahrzeuge nach Großbritannien verkauft. Damit ist
das Vereinigte Königreich noch vor den USA der größte Pkw-Exportmarkt
für die deutschen Hersteller. Umgekehrt liefere die in Großbritannien
ansässige Automobilindustrie 57 Prozent aller Exporte in die EU. Die
britischen Autobauer seien in enormem Umfang auf den Export in den
Kontinent angewiesen, betonte der Verbandspräsident. May stehe daher
auch aus wirtschaftlicher Sicht vor schwierigen Entscheidungen.
"Je mehr jetzt leichtfertig den Brexit-Freunden versprochen wird,
desto geringer ist am Ende die Chance, einen vernünftigen Vertrag mit
der EU zu finden", warnte Wissmann. Er befürworte den Anschluss der
Briten an den vollen Binnenmarkt, ohne Zölle und ohne technische
Handelshemmnisse. "Das aber hat seinen Preis. Und der ist: Die
grundsätzliche Akzeptanz der europäischen Grundfreiheiten, zu denen
auch die Personenfreizügigkeit gehört", sagte Wissmann. Darüber
sollten sich die Briten im Klaren sein.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207