PresseKat - Studie: Konsumgüterunternehmen auf neue EU-Datenschutzregulierung unvorbereitet

Studie: Konsumgüterunternehmen auf neue EU-Datenschutzregulierung unvorbereitet

ID: 1379373

(ots) - Ein Großteil der Konsumgüterunternehmen geht
unzureichend mit der Sicherheit und Privatsphäre von Kundendaten um.
Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Capgemini Consulting. Beim
Versuch, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, um die
versprochenen Früchte der Echtzeitanalyse von Kundendaten zu ernten,
verfehlen viele Unternehmen die Einrichtung angemessener Prozesse und
Schutzmaßnahmen. Fast die Hälfte aller Konsumgüterunternehmen folge
keinen klar festgelegten unternehmerischen Richtlinien zum Schutz von
Kundendaten und bereits 90 Prozent von ihnen habe Angriffe auf
Kundendaten erlebt, fasst der Report zusammen.

Die anstehende neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) soll
die Datensicherheit und Privatsphäre in allen Industriezweigen regeln
und sieht bei Verstößen Strafen im Bereich von bis zu vier Prozent
des jährlichen Gesamtumsatzes eines Unternehmens, mindestens aber 20
Millionen Euro, vor. Obgleich die Regulierung auf EU-Ebene
verabschiedet wird, ist eine globale Stoßwirkung zu erwarten. Denn
das Gesetz gilt für alle Unternehmen, die Daten aus der Europäischen
Union besitzen. Wäre die DSGVO bereits in Kraft und würde das höchste
Strafmaß angesetzt, kämen die Unternehmen bei Verstößen weltweit
bereits auf eine kumulative Strafsumme von 323 Milliarden Dollar, so
die Berechnungen des Berichts.

Im Rahmen der Studie "Consumer Insights: Finding and Guarding the
Treasure Trove" wurden 300 Führungskräfte aus 86 globalen
Konsumgüterunternehmen mit einem Gesamtumsatz von über 756 Milliarden
Dollar befragt. Die Befragung unterschied bei den Teilnehmern
zwischen "Konsumenten" und "Produzenten" von Consumer Insights.
Ergänzend zu der Umfrage fand außerdem eine Reihe von
Experteninterviews mit Führungskräften in führenden Konsumgüterfirmen
statt.

Ralph Becker, Leiter der Konsumgüter- und Handelssektorberatung




bei Capgemini Consulting: "Auch wenn die Datenschutz-Grundverordnung
erst für 2018 angesetzt ist, für viele Firmen werden ihre
Auswirkungen schneller kommen als erwartet. Ein schwieriger
Balanceakt erwartet die Unternehmen: Einerseits müssen sie beim
Hantieren mit personenbezogenen Daten größte Sorgfalt an den Tag
legen, um deren Schutz zu gewährleisten. Andererseits wollen
Unternehmen diese Schlüsselinformationen verarbeiten, um ein besseres
Einkaufserlebnis zu schaffen. Im Kampf um das beste Los wird klar,
viele Risiken werden entweder übersehen oder schlichtweg ignoriert.
Dies sollte nun ein Ende finden. Unternehmen dürfen nicht weiter die
Augen verschließen, wenn sie Imageschäden und schmerzhafte Sanktionen
vermeiden wollen."

Unternehmen fallen in Sachen Datenschutz mehrheitlich durch
Getrieben vom technologischen Fortschritt und der Verlagerung hin zum
Online-Shopping, haben Konsumgüterfirmen in den letzten Jahren viele
Projekte für das Sammeln personenbezogener Daten gestartet. Das Ziel
ist, durch deren Analyse ein besseres Verständnis von Kunden und
deren Kaufverhalten zu erhalten und in der Folge die eigene Marke
stärker an den Bedürfnissen der Verbraucher ausrichten zu können. Die
Vorteile sind erheblich und über 80 Prozent der befragten
Führungskräfte aus der Konsumgüterbranche geben Datenanalysen als
höchste Priorität an. Trotz dieser Fokussierung scheitert der
Großteil beim Thema Datensicherheit. Fast die Hälfte aller Firmen (46
Prozent) kann keine ausreichend klaren und gültige Richtlinien zum
Schutz der Vertraulichkeit sowie der Sicherheit personenbezogener
Daten vorweisen. Ãœber 90 Prozent aller Unternehmen geben an, in der
Vergangenheit bereits einen Sicherheitsvorfall von Kundendaten im
eigenen Hause erlebt zu haben.

Kontrollverlust der Kunden über ihre Daten

Für Kunden auf der ganzen Welt wird es immer wichtiger, über die
Verwendung und Sicherheit ihrer Daten Bescheid zu wissen. Fast 91
Prozent aller Befragten einer aktuellen Studie gaben an, die
Kontrolle über die Speicherung und Verwendung ihrer Daten seitens
großer Unternehmen verloren zu haben. Fast zwei Drittel aller
Verbraucher betonte jedoch, dass ihnen gerade dieser Ãœberblick sehr
wichtig sei. Allerdings konstatiert der Bericht, dass nur 51 Prozent
der Unternehmen den Kunden eine solche Kontrollfunktion über ihre
Daten anbietet. Lediglich 57 Prozent räumen ihren Kunden die
Möglichkeit des Zugriffs und der Sichtbarkeit der Daten ein, die zu
ihrer Person erhoben wurden.

Ausgehend vom heutigen Datenschutzstand der Unternehmen, droht der
Konsumgüterbranche durch das Verfehlen der DSGVO-Richtlinien ein
Verlust von über 3,5 Prozent ihres Gesamtwertes von neun Billionen
Dollar. Europäische Firmen sind in dieser Berechnung des Reports mit
Strafzahlungen von über 151 Milliarden Dollar betroffen.

Um nun endlich dieser großen Herausforderung zu begegnen, sollten
Unternehmen folgendes tun:

1) Eine Governance-Struktur und Betriebsmodelle aufbauen
2) Durch geschulte Mitarbeiter Schlüsselqualifikationen erlangen
3) Den Posten eines Chief Privacy Officers/ Datenschutzbeauftragten
schaffen
4) Den Weg zum erkenntnisorientierten Unternehmen schrittweise
angehen

Ausführliche Informationen finden Sie unter:
https://www.de.capgemini-consulting.com/consumer-insights-fuer-cp

Ãœber Capgemini

Mit mehr als 180.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern ist Capgemini
einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und
IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen.
Im Jahr 2015 betrug der Umsatz der Capgemini-Gruppe 11,9 Milliarden
Euro. Gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt Capgemini Geschäfts-,
Technologie- sowie Digitallösungen, die auf die individuellen
Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Damit sollen Innovationen
ermöglicht sowie die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Als
multinationale Organisation und mit seinem weltweiten Liefermodell
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Transformationsberatung der Capgemini-Gruppe. Mehr als 3.600
Consultants beraten und unterstützen Organisationen in ihren
nachhaltigen Veränderungsprozessen. Die Leistungen reichen von der
Konzeption innovativer Strategien bis zu deren Umsetzung, immer mit
einer klaren Ergebnisorientierung. Im Zuge der umfangreichen
Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft durch die
Digitalisierung begleitet Capgemini Consulting führende Unternehmen
und öffentliche Institutionen bei ihrer individuellen Digital
Transformation. Das Fundament hierfür bilden eine tiefgreifende
Expertise rund um die digitale Wirtschaft sowie eine führende Rolle
bei Unternehmenstransformationen und organisatorischem Wandel.
Erfahren Sie mehr unter http://www.de.capgemini-consulting.com.



Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
030 88703-731
achim.schreiber(at)capgemini.com

Katharina Jarrah
089 38338-2738
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Datum: 13.07.2016 - 09:50 Uhr
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