(ots) - "Man könnte das bedingungslose Grundeinkommen
(BGE) als utopisch oder nicht durchsetzbar beiseite wischen. Aber so
einfach ist das nicht. Denn das BGE scheint auf eine immer größer
werdende Zahl von Menschen eine immer stärkere Faszination
auszuüben", stellt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises
Instituts Deutschland, auf www.misesde.org fest. Eine differenzierte
Auseinandersetzung tut also not.
Die Argumentation für das BGE ist stets ähnlich. Die steigende
Produktivität mache das BGE zum einen erst möglich, zum anderen aber
auch unbedingt notwendig. Denn mit steigender Produktivität geht eine
steigende Automatisierung einher, wodurch immer mehr Arbeitsplätze
verloren gingen. Zudem werde es so den Bürgern ermöglicht, sich vom
Erwerbsdruck zu lösen - in diesem Zusammenhang wird auch von
"Arbeitsleid" gesprochen - und sich frei ihrer "tatsächlichen"
Bestimmung zu widmen. Damit wird auch verständlich, weshalb das BGE
stets als ein Menschenrecht und nicht als eine Sozialleistung
angesehen wird. Das BGE soll das vermeintliche Grundrecht auf
berufliche Selbstverwirklichung möglich machen.
Das Argument, Arbeitsplätze gingen durch die mit steigender
Produktivität einhergehende Automatisierung verloren, lässt sich mit
einer Überlegung Henry Hazlitts kontern: Wäre dieser Gedanke richtig,
dann bestünde der Weg zur Vollbeschäftigung darin, jegliche Arbeit so
unwirtschaftlich und unproduktiv wie möglich zu machen. Es
offensichtlich, dass dies nicht der Weg zu gesellschaftlichem
Wohlstandszuwachs, sondern zu dramatischen Wohlstandsverlusten wäre.
Auch wäre das "Arbeitsleid" deutlich geringer, wenn die
Produktivitätszuwächse und die Effekte der immer stärker werdenden
internationalen Arbeitsteilung die Bürger erreichen würden. Denn
hierdurch sollte entweder die durchschnittliche Arbeitszeit sinken
oder die durchschnittliche Entlohnung steigen. Damit nähern wir uns
dem eigentlichen Problem: Dem herrschenden Geldsystem. Die gewaltigen
Geldmengenausweitungen haben verhindert, dass sich
Produktivitätssteigerungen und globale Arbeitsteilung in der
Arbeitszeit bzw. dem Arbeitseinkommen niederschlagen. Mehr noch, die
Politik der Notenbanken führte zu Preisinflation und
Kaufkraftverlusten und somit zu einem Absinken der Realeinkommen.
Nicht zuletzt dadurch wird das BGE für viele Bevölkerungsgruppen erst
attraktiv.
Somit verwundert es nicht, dass das BGE nicht mehr nur von
Menschen mit guten Absichten, aber wenig wirtschaftlichem
Sachverstand unterstützt wird. Es wird inzwischen auch von Gruppen
gefordert, deren tatsächliche Intentionen ganz andere sind. Jene
Gruppen profitieren von staatlicher Umverteilung ebenso wie von
Geldmengenausweitungen und weiteren Staatsinterventionen. Marquart
konstatiert daher: "Nun melden sich Interessengruppen jeglicher
Couleur zu Wort und fordern noch mehr Staat, noch mehr Umverteilung,
noch mehr Gleichheit. Das bringt Wohlstand, Freiheit und am Ende auch
die Demokratie in Gefahr."
Der Irrsinn des bedingungslosen Grundeinkommens
http://www.misesde.org/?p=13214
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