(ots) -
Sperrfrist: 14.07.2016 06:00
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Im Konflikt zwischen einem strengreligiösen Imam und einer
Berliner Lehrerin um einen nicht gegebenen Handschlag hat sich die
betroffene Platanus-Schule inzwischen entschuldigt.
In einem als "abschließendes Schreiben" betitelten Brief an die
Rechtsanwältin des Imams heißt es, man wolle sich ausdrücklich
entschuldigen, sollte es "zwischen der Familie und Mitarbeitern
unserer Schule zu Missverständnissen gekommen sein." Man habe
niemanden in seiner Religionsfreiheit oder in sonstiger Weise
persönlich verletzen wollen.
Gleichzeitig bestätigt die Schule die Kündigung der Schulverträge
der beiden Kinder des Imams.
Ende Mai hatte eine Lehrerin der Platanus-Schule ein pädogogisches
Gespräch mit der Familie abgebrochen, weil der Vater ihr aus
religiösen Gründen nicht die Hand geben wollte. Sie soll ihm
daraufhin Frauenfeindlichkeit vorgeworfen und ihn aufgefordert haben,
sich der Kultur in Deutschland anzupassen. In der Folge erstattete
die Familie Strafanzeige gegen die Lehrerin wegen Beleidigung und
Verletzung der Religionswürde.
Mit der schriftlichen Entschuldigung gibt sich die Familie noch
nicht zufrieden. In einem Antwortschreiben wird ein "offenes und
ehrliches Gespräch unter allen Beteiligten" eingefordert. Dies diene
dem Kindeswohl, da der Sohn des Imams habe mitansehen müssen, wie
sein Vater "in empfindlichem Maße herabgewürdigt wurde". Ohne dieses
Gespräch habe man ernsthafte Zweifel, dass die Schule "hinreichend
Sorge dafür trägt", zukünftige Konflikte zu vermeiden.
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Torsten Mandalka
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