Salzburg - Teilautomatisiertes Fahren gibt es heute schon, bis zum vollautomatisierten Fahren wird es noch etliche Jahre dauern. Für beides ist die zuverlässige Bereitstellung von Geodaten ein Schlüssel. Diese Kernaussagen trafen die hochkarätigen Referenten des ganztägigen Forums zum autonomen Fahren auf der Geoinformatikmesse Agit in Salzburg. Mitorganisator des Forums war die Wirtschaftsförderung Berchtesgadener Land (WFG BGL).
(firmenpresse) - Zwei Unfälle mit Automobilen von Tesla, einer davon tödlich, haben das Thema au-tonomes Fahren in den vergangenen Wochen in den Focus der Öffentlichkeit ge-rückt. Entsprechend stark war auch das Interesse der Agit-Besucher, der Audimax der technischen Universität Salzburg war voll besetzt. Stefan Schwillinsky von Austria Tech und sein deutscher Kollege Dr. Lutz Rittershaus von der Bundesanstalt für Straßenwesen stellten jedoch gleich zu Beginn des Forums unisono klar: „Die Unfälle haben nichts mit autonomem Fahren zu tun.“ Bei Tesla hätten zwar automatisierte Systeme wie Spurwechsler und Abstandsmesser versagt, doch die Fahrer hatten die Hände am Steuer und jederzeit die Möglichkeit einzuschreiten. Der feine Unterschied zwischen automatisiertem und vollautomatisiertem, dem autonomem, Fahren war allen Referenten wichtig. Beim ersten werden die Fahrzeuglenker von Systemen unterstützt, beim zweiten übernehmen diese komplett. Der Mensch muss sich dann nur noch ins Auto setzen und das Fahrziel nennen. Von letzterem sei die Entwicklung jedoch noch weit entfernt, meinte Graham Smethurst von der Koordinierungsstelle für vernetztes und automatisiertes Fahren, angesiedelt beim Verband der Automobilindustrie in Berlin. In den nächsten Jahren würden die Autohersteller bereits ihre Modelle fit für hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen bekommen. Das hochautomatisierte Fahren im Stau sei schon heute machbar. Wann die Systeme jedoch alle Hindernisse, Kreuzungen und spontane Ereignisse wie ein auf die Straße springendes Kind zuverlässig erkennen, ist laut Smet¬hurst nicht zuverlässig vorhersehbar.
Tests zum automatisierten Fahren im GATE
Damit automatisiertes Fahren überhaupt auf allen Straßen möglich ist, braucht es exakte und vor allem verlässliche Positionsbestimmungen durch Satellitensignale. Flächendeckend und redundant sind diese heute noch nicht gewährleistet. Auch gestörte Signale, zum Beispiel durch Störsender, müssen von den Rechnern in den automatisiert fahrenden Autos erkannt werden. Umfangreiche Tests dieser Systeme sind für unfallfreies vollautomatisiertes Fahren in den kommenden Jahren nötig. Ein Testgebiet, das hier eine Rolle spielen könnte, wäre ein weiterentwickeltes Gate-Gebiet in Berchtesgaden. Der Geschäftsführer des Betreibers IFEN, Jürgen Pielmeier, auf der Agit: „Tests zum vollautomatisierten Fahren in Bergregionen und eventuell auch grenzüberschreitend mit unseren österreichischen Nachbarn würden das Testgebiet deutlich stärken.“
Heimischer Innoovationscluster auf Agit immer präsenter
Zum Abschluss des Forums zeigte sich Innovationsmanager Lars Holstein von der WFG BGL mit dem Erfolg äußerst zufrieden. „Gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner, dem Fachbereich für Geoinformatik der Universität Salzburg Z_GIS, haben wir zwei wichtige Veranstaltungen auf der Agit, das Forum und die Startup Session für potentielle Gründer, mitorganisiert beziehungsweise -gestaltet. Ich freue mich sehr über die immer engere Zusammenarbeit, die für die Region als Kompetenzzentrum für Navigationsanwendungen und angewandte Geoinformatik sehr wichtig ist.“
Als Einrichtung des Landkreises bietet die Wirtschaftsförderung Berchtesgadener Land GmbH ihre Leistungen mit Unterstützung der Sparkasse Berchtesgadener Land kostenlos an. Das bei der Wirtschaftsförderung angesiedelte Netzwerkmanagement trägt die Qualitätsauszeichnung „go-cluster“ des Bundeswirtschaftsministeriums und das Bronze Label der European Cluster Excellence Initiative.
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Doris Goossens
Spielwanger Straße 22
83377 Vachendorf
Tel. 0861 1663771
info(at)3zam.de
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