(ots) - Grünen-Chef: Gemeinsam den Kampf gegen ISIS
verstärken
Appell an "alle Demokraten" - Özdemir fordert auch von Türkei
klare Position gegen Islamisten
Osnabrück. Grünen-Parteichef Cem Özdemir hat nach dem Anschlag in
Nizza "alle Demokraten" dazu aufgerufen, zusammenzustehen und
gemeinsam den Kampf gegen die Terror-Organisation ISIS zu verstärken.
"Diese Art des Terrorismus kann uns jederzeit und überall treffen.
Man muss ISIS besiegen und bekämpfen, in Syrien und im Irak", sagte
Özdemir der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Die
Rechtspopulisten in Frankreich und anderswo würden jetzt versuchen,
die Situation für ihre Zwecke zu missbrauchen. "Da muss man kein
Prophet sein", sagte der Grünen-Vorsitzende. "Ob es der AfD nützt
oder schadet, das ist das Letzte, woran ich jetzt denken möchte",
fügte er hinzu. In der Vergangenheit hätten die Rechtspopulisten sehr
eindrücklich gezeigt, dass sie kein einziges Problem lösen könnten,
im Gegenteil.
Özdemir rief auch die Türkei auf, im Kampf gegen Islamisten klar
Stellung zu beziehen. Hier müsse sich die Regierung in Ankara
kritische Fragen gefallen lassen. "ISIS konnte sich bis vor Kurzem in
der Türkei frei bewegen und dort Nachwuchs rekrutieren", beanstandete
der Grünen-Politiker. Zum Besuchsverbot für einen Staatssekretär und
Bundestagsabgeordnete im türkisch-syrischen Grenzort Incirlik, wo 250
Bundeswehrsoldaten stationiert sind, sagte Özdemir: "Am Ende muss
klar sein, wir werden unsere Soldaten besuchen, oder sie kommen
zurück. Da gibt es kein Vertun." Er zeigte sich zuversichtlich, dass
der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einlenken werde, um die
Schließung des Standortes zu verhindern. "Man muss eine gewisse Zeit
vergehen lassen für eine Gesichtswahrung Ankaras", sagte der
Grünen-Chef.
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