PresseKat - Entscheidung des EuG vom 14.07.2016: Weitere Wettbewerbsverzerrung durch Subventionen für die Post

Entscheidung des EuG vom 14.07.2016: Weitere Wettbewerbsverzerrung durch Subventionen für die Post

ID: 1380793

(PresseBox) - Der Bundesverband Paket und Expresslogistik sieht mit großer Sorge, dass nach der Entscheidung des Gerichts der Europäischen Union (EuG) die Möglichkeiten der DPAG zur Quersubventionierung auf den Paketmärkten zum Nachteil der Wettbewerber weiter steigen: Das EuG hat am 14.07.2016 entschieden, dass die DPAG die erhaltene staatliche Finanzierung der Ruhegehälter der ehemaligen Postbeamten, sogenannte ?Pensionssubventionen?, nicht zurückzahlen muss.
Die EU-Kommission hatte 2012 festgestellt, dass es sich bei dieser staatlichen Finanzierung um eine rechtswidrige Beihilfe handelt. Als solche hätte Deutschland die Beträge von der DPAG zurückfordern müssen. Diese Kommissionsfeststellungen erklärte das EuG nun für rechtsfehlerhaft: Die Kommission habe nicht ausreichend nachgewiesen, dass die Pensionssubventionen einen Vorteil der DPAG darstellten. Ob die Pensionssubventionen allerdings in der Sache zu einem Vorteil der DPAG gegenüber ihren Wettbewerbern führen, hat das EuG nicht entschieden: Das Gericht hat lediglich festgestellt, dass die Nachweisführung der Kommission unzureichend war. Folge des Urteils ist, dass die DPAG die Pensionssubventionen vorerst behalten darf. Denkbar ist jedoch, dass die Kommission Rechtsmittel gegen das Urteil des EuG zum Gerichtshof der Europäischen Union einlegt.
 
?Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass Pensionssubventionen die DPAG rechtswidrig Vorteile gegenüber ihren Wettbewerbern beschafft. Durch das Urteil des EuG wird daher eine wettbewerbsschädliche Bevorzugung der DPAG weiter fortgesetzt?, erklärt Florian Gerster, Vorsitzender des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik. Ruhegehälter, die Wettbewerber auf dem Markt erwirtschaften müssen, erlangt die DPAG staatlich abgesichert über die regulierten Briefporti: Das EuG selbst hält fest, dass die DPAG durch den Bund von einem Teil der Kosten der Ruhegehälter für ihre Ruhestandsbeamten entlastet wurde, die sie sonst über nicht regulierte Entgelte für ihre Leistung hätte erwirtschaften müssen. Solche ?nicht regulierten Entgelte? sind z. B. die auf den Paketmärkten erwirtschafteten Entgelte.




?Bereits mit der Änderung der Postentgeltregulierungsverordnung (PEntgV) im vergangenen Jahr ist der DPAG die Möglichkeit eingeräumt worden, höhere Gewinne auf den regulierten Briefmärkten zu erzielen. Dies ermöglicht ihr, auf den Paketmärkten kostenunterdeckend anzubieten und so den Wettbewerb zu ihren Gunsten zu verzerren? so Gerster. ?Der Verbleib der Pensionssubventionen bei der DPAG ist eine weitere solche Möglichkeit. Um diese Auswirkungen des EuG-Urteils zu Lasten des Wettbewerbs abzumildern, muss die Änderung der PEntgV aus dem vergangenen Jahr zwingend zurückgenommen werden. Wir bekräftigen daher unsere diesbezügliche Forderung.? Welche erheblichen Quersubventionierungspotenziale bestehen, hatte zuletzt das Haucap-Gutachten ?Unfairer Wettbewerb im Postmarkt? aufgezeigt.
Der Bundesverband Paket und Expresslogistik:
Im 1982 gegründeten Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sind die führenden Anbieter für Kurier-, Express- und Paketdienste in Deutschland organisiert: DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS. Die Mitgliedsunternehmen bieten ihren Kunden eine bundesweit flächendeckende Zustellung von der Hallig bis zur Alm. Die Branche realisierte im Jahr 2015 Umsätze in Höhe von 17,4 Milliarden Euro und beförderte 2,95 Milliarden Sendungen.

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Wolf bringt Motoröl OFFICIALTECH 0W20 LL FE für neue Volkswagenmotoren auf den Markt Public Transport: InnoTrans 2016 zeigt die Zukunft desÖffentlichen Nahverkehrs
Bereitgestellt von Benutzer: PresseBox
Datum: 18.07.2016 - 10:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1380793
Anzahl Zeichen: 3482

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Transport - Logistik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Entscheidung des EuG vom 14.07.2016: Weitere Wettbewerbsverzerrung durch Subventionen für die Post"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

BIEK - Bundesverband Paket und Expresslogistik (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Wachstum im KEP-Markt nimmt weiter Fahrt auf ...

. ? Schallmauer durchbrochen: mehr als 3 Mrd. Sendungen im vergangenen Jahr ? Insgesamt wurden 3,16 Mrd. Sendungen befördert (+7,2 %) ? Besonders deutlich wachsen B2C-Sendungen (+13,2 %) ? Umsatz klettert 2016 auf 18 ...

Alle Meldungen von BIEK - Bundesverband Paket und Expresslogistik