(ots) - NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt und
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks sprachen sich auf einer
Veranstaltung im Neunkircher Zoo gemeinsam dafür aus, noch stärker
gegen die Wilderei von Schneeleoparden vorzugehen. Die in Mittelasien
beheimatete Großkatze zählt mit einem weltweiten Bestand von nur noch
etwa 4.000 bis 6.400 Exemplaren zu den am stärksten bedrohten
Großkatzen der Erde. Vor allem Wilderei und Lebensraumverlust haben
die Tierart in den vergangenen 30 Jahren an den Rand der Ausrottung
gebracht.
Bundesumweltministerin Hendricks besuchte den Zoo, da sie die
Patenschaft für die zwei kürzlich im Neunkircher Zoo geborenen
Schneeleoparden-Jungtiere übernimmt. Nach einem gemeinsamen
Namenswettbewerb mit Zoo und NABU verkündete sie vor Ort die Namen
der beiden und sagte: "Ich habe mich für die Namen Anusha und Askar
entschieden, weil sie an die zentralasiatische Heimat und den
Lebensraum der Art erinnern. Schneeleoparden faszinieren als
Überlebenskünstler in einer kalten Welt aus Schnee und Stein. Doch
der Mensch hat sie an den Abgrund gedrängt. Es ist nun höchste Zeit,
ihre Zukunft zu sichern. Aber die beiden Schneeleoparden-Geschwister
stehen auch für viele andere bedrohte Arten auf der Welt, die unter
Wilderei und illegalem Wildtierhandel leiden."
Die Wilderei und der illegale Verkauf von Schneeleopardenfellen
und -knochen ist die akuteste Bedrohung der seltenen Gebirgskatzen.
"Um die Art wirksam davor zu schützen, brauchen wir ein
länderübergreifendes Engagement gegen die organisierte Kriminalität
sowie einheitliche Schutzstrategien, die auch wirklich umgesetzt
werden. Dafür ist die politische Unterstützung aus Deutschland ein
wichtiges Signal", sagte Tennhardt. Es sei notwendig, die illegale,
mittlerweile hoch professionelle Handelskette mit Schneeleoparden-
und anderen geschützten Wildtierprodukten vom Ursprung bis zum
Konsumenten zu bekämpfen. Daher sei das Engagement des
Bundesumweltministeriums für wirksamere Einfuhrkontrollen und ein
verändertes Bewusstsein der Verbraucher in Asien ein zentraler
Ansatzpunkt. Dass die deutsche Bundesumweltministerin sich dem Thema
Schneeleopardenschutz annimmt, sei ein bedeutsames Zeichen und zeige,
wie wichtig auch die politische Unterstützung hierzulande für
Schutzbemühungen in Zentralasien ist.
Hintergrund:
Der NABU setzt sich seit über 17 Jahren aktiv und erfolgreich für
den Schutz von Schneeleoparden in freier Wildbahn ein und konnte
bereits signifikant zu einem Rückgang der Wilderei beitragen. Das
Jahr 2016 hat der NABU zum "Jahr des Schneeleoparden" ernannt, um die
Bekanntheit der Tiere zu steigern und so für ihren Schutz zu werben.
Dafür hat der NABU eine Schneeleoparden-Webcam im Neunkircher Zoo
installiert, die die beiden Jungtiere beim Aufwachsen begleitet und
tagtäglich mehrere Tausend Zuschauer begeistert.
Der Neunkircher Zoo setzt sich mit seiner Teilnahme am
Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Schneeleoparden und
der nun ersten erfolgreichen Geburt ebenfalls aktiv für die Erhaltung
der Art ein. Ziel des EEPs ist es, in Zoologischen Gärten eine
Reserve-Population von mindestens 200 genetisch möglichst
unterschiedlichen Schneeleoparden zu bilden.
Pressefotos sind ab 13:00 Uhr über die NABU-Pressestelle
(presse(at)NABU.de) erhältlich oder ab ca. 14:00 Uhr downloadbar unter
www.NABU.de/presse/fotos/#schneeleopard
Portraitbilder der Neunkircher Schneeleoparden:
www.NABU.de/presse/fotos/#schneeleoparden
Das Leben und die Entwicklung der vier Schneeleoparden im
Neunkircher Zoo kann live über Webcams verfolgt werden:
www.NABU.de/leos-live
Pressekontakt:
Iris Barthel, NABU-Pressereferentin, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1952,
E-Mail: iris.barthel(at)NABU.de