(ots) -
- Fünf seltene SKODA Rallye-Fahrzeuge vertreten drei legendäre
Epochen des Rallye-Sports
- Siebenfacher deutscher Rallye-Champion Matthias Kahle driftet im
SKODA 130 RS durch die Eifel
- Ultraseltener SKODA 160 RS MTX auf Basis des Sportcoupés GARDE
wurde für Werkseinsätze in der Gruppe B konzipiert
- Viertürige Limousine SKODA 130 LR nach Gruppe-B-Reglement und
der 130 LR Evo für die noch radikalere Gruppe S verkörpern die
verrückteste Rallye-Ära
- SKODA OCTAVIA WRC mit WM-Historie und späteres Meisterauto von
Matthias Kahle steht für erfolgreichen Neustart von SKODA im
Rallye-Sport
Beim Eifel Rallye Festival rund um Daun bringt SKODA an diesem
Wochenende fünf außergewöhnliche, teils extrem seltene Klassiker an
den Start. Als VIP-Fahrer lässt der siebenfache deutsche
Rallye-Meister Matthias Kahle den SKODA 130 RS von 1976 ordentlich
fliegen. Passend zum Schwerpunkt des diesjährigen Eifel Rallye
Festivals - der legendären Gruppe B - treten drei SKODA
Rallye-Boliden an, die Mitte der 1980er-Jahre nach diesem technisch
sehr freizügigen Reglement aufgebaut wurden. Der SKODA 160 RS MTX auf
Basis des Sportcoupés SKODA GARDE diente als Versuchsfahrzeug für den
WM-Einstieg. Zum Zuge kam dort jedoch der viertürige SKODA 130 LR,
der ebenso in Daun startet wie sein designierter Nachfolger für die
noch radikalere Gruppe S, der 130 LR Evo. Mit dem OCTAVIA World Rally
Car (WRC) duellierte sich SKODA ab Ende der 1990er-Jahre in der
ersten Liga mit allen Topmarken des Rallye-Sports.
Der SKODA 130 RS - seinerzeit gern als ,Porsche des Ostens'
bezeichnet - galt nicht nur jenseits des Eisernen Vorhangs als ganz
heißes Eisen. Der Hecktriebler basierte auf dem populären Sportcoupé
SKODA 110 R, wurde aber durch zahlreiche Karosserieteile aus
Aluminium und glasfaserverstärktem Kunststoff sowie Fenster aus
splitterfestem Polycarbonat konsequent auf Leichtbau getrimmt. Ein
sportliches Fahrwerk und ein leistungsgesteigerter Vierzylinder
runden die Modifikationen ab. Der 1,3-Liter-Motor leistet 136 PS und
beschleunigt den 130 RS auf bis zu 220 km/h. In dieser Konfiguration
erzielte der 130 RS einen Doppelsieg in der Gruppe 2 bis 1,3 Liter
Hubraum bei der Rallye Monte Carlo 1977. Mit der Rundstreckenversion
des 130 RS gewann SKODA 1981 die Markenwertung der
Tourenwagen-Europameisterschaft.
Selbst unter den eingefleischten Kennern der Rallye-Historie
dürfte der SKODA 160 RS MTX für Erstaunen sorgen: Nur drei Exemplare
dieses Gruppe-B-Prototyps von 1984 wurden je gebaut. Die
Werksbesatzung Vaclav Blahna/Pavel Schovánek pilotierte den
1,6-Liter-Renner, dessen Karosserie auf dem Coupé SKODA GARDE
basierte, bei Rallyes in der Tschechoslowakei. Das Verbot von
Prototypen beendete die Karriere des giftigen Hecktrieblers
vorzeitig.
Die Gruppe B behielt SKODA dennoch im Visier und stellte 1986 den
SKODA 130 LR auf die Räder, der den 130 RS beerben sollte. Die
viertürige Limousine war zwar nach diesem freizügigen technischen
Reglement konzipiert, stand mit Heckantrieb und 1.300-ccm-Saugmotor
aber auf verlorenem Posten gegen die Allrad-Turbomonster jener Zeit.
Dennoch sprang beim Rallye-WM-Lauf in Sanremo sogar ein siebter
Gesamtrang heraus.
Ebenfalls aus der tschechischen Heimat der Marke ist ein echtes
Unikat zum Eifel Rallye Festival erschienen: Mit dem SKODA 130 LR Evo
wollte die Marke sich in der ab 1988 vorgesehenen, noch liberaleren
Gruppe S engagieren. Der fünffache Safari-Rallye-Sieger Shekhar Mehta
fuhr den Testträger bei der SKODA Rallye, dann ereilte den 130 LR Evo
das Schicksal vieler interessanter Zeitgenossen: Die Gruppe B wurde
eingestellt und für die Gruppe S - damit auch für den Evo-SKODA -
endete die Geschichte, bevor sie begann. Immerhin durfte der
Gruppe-S-Prototyp später beim Rallycross zeigen, was er konnte.
1999 schlug SKODA ein neues Kapitel seiner illustren
Rallye-Historie auf. Nach erfolgreichen WM-Einsätzen der
frontgetriebenen Modelle FAVORIT, FELICIA und OCTAVIA startete die
Marke mit dem Turbo-Allradler SKODA OCTAVIA WRC in der höchsten Liga
des Rallye-Sports durch. Das Exemplar, das die Fans beim Eifel Rallye
Festival erleben, ist der erste Testträger, wurde vom Werk aber auch
in der Rallye-Weltmeisterschaft eingesetzt. Danach wechselte das
erste tschechische World Rally Car nach Deutschland und gewann mit
der Erfolgspaarung Matthias Kahle/Peter Göbel 2002 und 2004 die
Deutsche Rallye-Meisterschaft DRM. In Daun tritt der OCTAVIA WRC, mit
dem Roman Kresta/Jan Tomanek bei der Rallye Monte Carlo 2002 groß
aufgeigten, wieder in der originalen WM-Werkslackierung an.
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Andreas Leue
Teamleiter Motorsport und Tradition
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