(ots) - Zu Plänen der Bundesregierung, Unternehmensgründer
durch einen neuen Fonds stärker zu fördern, erklärt Mario Ohoven,
Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW):
"Die Bundesregierung verfolgt mit der Förderung von
Unternehmensgründern das richtige Ziel, beschreitet aber den falschen
Weg. Während in Deutschland im Vorjahr 0,02 Prozent des BIP in
Wagniskapital investiert wurde, betrug der Wert in den USA relativ
zur Wirtschaftskraft das 10-fache, in Israel sogar das 20-fache. Im
internationalen Vergleich führt dieses Finanzierungssegment bei uns
nach wie vor ein Nischendasein.
Ohne steuerliche Vorteile für Venture Capital hat Wagniskapital
als Finanzierungsform von innovativen Investments hierzulande keine
Chance. Wir brauchen daher die Möglichkeit, 100-prozentiger
steuerlicher Abschreibungen dieser Investitionen. Das an sich
sinnvolle INVEST-Zuschussprogramm ist zu bürokratisch und greift zu
kurz. Innovativen Start-ups dürfen keine neuen Belastungen entstehen.
Dazu muss eine einfache, gerechte steuerliche Forschungsförderung
für innovative Unternehmen treten. In 28 von 34 OECD-Staaten werden
Investitionen in Forschung und Entwicklung unbürokratisch steuerlich
gefördert, bei uns nicht. Wir schlagen eine Steuergutschrift vor:
Mittelständler sollten für bis zu 15 Prozent ihrer eigenfinanzierten
Aufwendungen für FuE eine Steuergutschrift bekommen. Start-ups, die
(noch) keine Steuern zahlen, erhalten einen Transfer in
entsprechender Höhe.
Unsere Wettbewerbsfähigkeit beruht auf Innovation. Finanzielle
Förderung geht ins Leere ohne eine Stärkung des Unternehmertums.
Politik und Gesellschaft müssen sich zum Wert freien
unternehmerischen Handelns in sozialer Verantwortung bekennen.
Weniger der angestellte Konzernmanager, sondern die Millionen
Mittelständler, die für ihre Unternehmen persönlich haften, sichern
bei uns Beschäftigung und Wohlstand."
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BVMW Pressesprecher
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