(ots) - Nachdem zwei Fussball-Nationalspieler der
Färöer-Inseln Anfang Juli aktiv an dem blutigen Abschlachten von
Grindwalen in Hvannasund nach einer Treibjagd beteiligt waren, hatte
das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) von der Europäischen
Fußball-Union (UEFA) und der FIFA gefordert, die beiden Spieler für
internationale Spiele zu sperren. Zur Begründung verwies das WDSF
darauf, dass die Teilnahme an Walmassakern durch Nationalspieler,
ebenso wie Rassismus, keine Vorbildfunktion habe.
Patrick Gasser, Leiter der UEFA-Abteilung für soziale
Verantwortung, teilte dem WDSF am Dienstag mit, dass die UEFA das
Anliegen der Tierschutzorganisation "mit dem zuständigen
Mitgliedsverband der Färöer-Inseln geteilt habe." Gasser: "Wir
vertrauen darauf, dass Ihr Anliegen dort die Aufmerksamkeit erhält,
die es verdient." Im Rahmen ihrer sozialen Verantwortung hätte die
UEFA nach Angaben von Gasser ebenso Rücksprache mit der eigenen
Partnerorganisation WWF gehalten, wobei im Ergebnis die alljährlichen
Treibjagden auf Grindwale auf den Färöer-Inseln nach Angaben von
ASCOBANS, einem Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und
Ostsee und des Nordostatlantiks, aufgrund des Mangels an
Erfassungsdaten nicht nachhaltig seien. Gleichwohl gäbe es
widersprüchliche Aussagen dazu, teilte die UEFA mit, da die NAMMCO,
ein Zusammenschluss der Walfangländer Färöer-Inseln, Grönland, Island
und Norwegen das Gegenteil behaupten würden.
Die UEFA weist gegenüber dem WDSF darauf hin, dass die
Angelegenheit demnach nicht ihren Zuständigkeitsbereich fallen würde.
Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF, dazu: "Wir sind mehr
als verwundert, dass die UEFA lediglich auf Organisationen verweist,
welche sich nur zur Nachhaltigkeit der Grindwaljagd äußern. Uns ging
es darum, dass die UEFA ein Zeichen für Moral und Ethik setzt. Die
Teilnahme an einem Grindwalmassaker durch Nationalspieler, die in der
Öffentlichkeit eine Vorbildfunktion haben, sollte sich eigentlich
nicht mit den Moralvorstellungen der UEFA und seiner
Mitgliedsverbände in Einklang bringen lassen. Wir hoffen, dass der
Färöische Fussball-Verband nun einsichtiger ist und die Spieler
zumindest ermahnt, an solchen Abschlachtungen von Meeressäugern nicht
mehr teilzunehmen."
Das Auswärtige Amt hat einen Warnhinweis bezüglich eines
Aufenthalts auf den Färöer-Inseln auf seiner Internet-Seite
veröffentlicht. Dort heißt es: "Vorwiegend in den Sommermonaten
finden auf den Färöer-Inseln traditionell Grindwaljagden statt.
Personen, die sich in diesem Zusammenhang nicht an die Anweisungen
der färöischen Behörden halten, müssen mit Geld- oder Haftstrafen
rechnen." (http://ots.de/vUf7T).
Hintergrund weltfussball.de: http://ots.de/Fg245
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