(ots) -
- Neuer Index von Roland Berger und der Forschungsgesellschaft
Kraftfahrwesen Aachen (fka): Deutsche Automobilhersteller (OEMs)
behaupten Führungsposition in dynamischem Wettbewerbsumfeld
- Neue Marktakteure und Kooperationen zwischen High-Tech-Unternehmen
und etablierten Herstellern verändern den Markt
- Europa und die USA setzen unterschiedliche Schwerpunkte bei der
Autovernetzung (Konnektivität)
- ein Drittel der Neuwagen in den USA ist vernetzt; in Deutschland
nur 10 Prozent
- Japan und Südkorea: Autohersteller führen zunehmend automatisierte
Fahrzeugfunktionen in Serienfahrzeuge ein
Deutsche Automobilhersteller bleiben vor den USA weiterhin an der
Spitze, wenn es um automatisierte Funktionen in Serienfahrzeugen
geht. Allerdings ziehen andere Länder nach und das Wettbewerbsumfeld
verschärft sich. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste "Index
Automatisierte Fahrzeuge", den Roland Berger und die
Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) für das dritte
Quartal 2016 veröffentlicht haben. Der Index führt die Indikatoren
Industrie und Markt zusammen und vergleicht die Wettbewerbsposition
der Automobilnationen USA, Deutschland, China, Schweden,
Großbritannien, Südkorea, Frankreich, Italien und Japan.
In den vergangenen Monaten haben verschiedene Hersteller, unter
anderem auch aus China und Südkorea, die Markteinführung von
automatisierten Fahrzeugfunktionen, etwa Brems- oder
Fahrspurassistenzsysteme, in Serienfahrzeugen angekündigt.
Gleichzeitig sind südkoreanische und chinesische Hersteller mit neuen
Prototypenfahrzeugen auf den Markt gekommen. "Für zusätzliche
Wettbewerbsdynamik könnten zukünftig branchenfremde Akteure und
Start-Ups sowie Akquisitionen oder Kooperationen zwischen
High-Tech-Unternehmen und etablierten Herstellern sorgen", sagt
Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger.
Vernetzung von Fahrzeugen wird immer wichtiger
Trotz des erhöhten Wettbewerbs bleiben Deutschland und die USA
führend bei Forschung und Entwicklung. Während in fast allen Ländern
das Testen von automatisierten Fahrzeugen einen Fokus der Entwicklung
bildet, existieren im Bereich Vernetzung (Konnektivität)
unterschiedliche Forschungsansätze. "Insbesondere in den USA und
Japan liegt bei der Konnektivität der Fokus auf dem
Infrastrukturaufbau, um Fahrzeuge besser vernetzen zu können",
erklärt Ingo Olschewski, Bereichsleiter bei der fka. "Denn diese
Länder sehen die Fahrzeugvernetzung als Voraussetzung für einen
höheren Automatisierungsgrad."
Derzeit verfügt rund ein Drittel der Neufahrzeuge in den USA und
etwa zehn Prozent der Autos in Europa über eine mobile
Internetverbindung. Und die Nachfrage steigt: Zukünftig werden immer
mehr Autos mit entsprechenden SIM-Karten ausgerüstet, die es
ermöglichen, das Fahrzeug mit seiner Umgebung zu vernetzen und
Sicherheits- und Unterhaltungsdienste anzubieten. "Allerdings sind
die derzeit verfügbaren Mobilfunknetze aufgrund zu geringer
Bandbreiten oder zu hoher Latenzzeiten nicht ausreichend, um alle
Daten in Echtzeit zu verarbeiten", erklärt Bernhart.
Die USA setzen daher auf Nahfeldkommunikation basierend auf WLAN,
die ohne bestehende Mobilfunkverbindung aufgebaut werden kann. In
Europa dagegen nutzen die Autobauer die bestehende
Mobilfunktechnologie, die mit Einführung von 5G ab 2020 neue
Möglichkeiten bieten soll. Doch Ingo Olschewski meint: "Egal, welche
Kommunikationstechnologie zum Zuge kommt, die Hersteller sollten
jetzt investieren, um künftig die Sicherheits- und Effizienzvorteile
von hochautomatisierten und vernetzten Fahrzeugen umsetzen zu
können."
Einheitlicher rechtlicher Rahmen fehlt
Eine Herausforderung für die OEMs bleiben weiterhin die
rechtlichen Rahmenbedingungen und die damit verbundenen
Unsicherheiten. Obwohl Deutschland im April dieses Jahres die
Änderung des Wiener Übereinkommens beschlossen und damit wichtige
Schritte zugunsten der Zulassung selbstfahrender Autos unternommen
hat, bietet die USA weiterhin die besten Voraussetzungen für
automatisiertes Fahren. Einer der Hauptgründe sind die vereinfachten
Zulassungsverfahren. Auch beim Thema Haftungsfähigkeit von
Autopiloten sind die USA auf dem Vormarsch. Die US-Transportbehörde
NHTSA hat sich für eine grundsätzliche Anerkennung des Computers als
Fahrer ausgesprochen, sofern unter anderem die Funktionsfähigkeit des
Systems unter allen Fahrsituationen ohne menschlichen Eingriff
nachgewiesen wird. Deutschland ist hier noch zurückhaltender, zumal
eine Gleichstellung von Autopilot und Fahrer auch eine Änderung der
Straßenverkehrsordnung voraussetzen würde.
Insgesamt führen die USA, Deutschland und Schweden den Index von
Roland Berger und der fka im Marktbereich. Dieser Indikator
berücksichtigt neben den legislativen Rahmenbedingungen auch die
Verkaufszahlen von Fahrzeugen mit hochentwickelten
Fahrerassistenzsystemen in den jeweiligen Ländern. Schlusslichter
bleiben Frankreich, Italien und Japan.
Den Index Automatisierte Fahrzeuge können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen oder www.fka.de/consulting
Roland Berger
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
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Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka)
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entwickelt fka dabei Konzepte und Strategien zu den Leitthemen
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