(ots) -
- Höhe der Darlehenssummen seit Ende 2015 erneut leicht
angestiegen
- Münchener verschulden sich mit 90 Netto-Monatseinkommen am
längsten
- In Berlin sinkt die Dauer der Verschuldung leicht
Auf der Suche nach einer sicheren Geldanlage investieren immer
mehr Menschen in Immobilieneigentum. Dafür sind sie bereit sich immer
höher zu verschulden. Vor allem in den Metropolregionen ist die
Verschuldungsbereitschaft hoch. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von
rund 200.370 Kreditanfragen auf dem Baufinanzierungsportal von
ImmobilienScout24.
Die durchschnittlich gewünschte Kreditsumme deutscher
Immobilienkäufer liegt aktuell bei rund 205.000 EUR und ist im
Vergleich zum Jahresende 2015 noch einmal um drei Prozent gestiegen.
"Ein Ende der Nullzinspolitik ist aktuell nicht in Sicht. Viele
Sparer setzen daher ihr Geld auf Betongold", sagt Ralf Weitz, Experte
für Baufinanzierung bei ImmobilienScout24. "Doch nicht nur die
Immobilienpreise steigen aufgrund der erhöhten Nachfrage. Auch die
Bereitschaft sich dafür mit mehr Geld zu verschulden, steigt weiter
an."
Auch im zweiten Quartal 2016 steigt in den beliebten
Metropolregionen die durchschnittlich gewünschte Kreditsumme. München
nimmt hierbei wie in den letzten Jahren den Spitzenplatz ein. Der
Darlehenswunsch liegt in der bayrischen Landeshauptstadt mit knapp 72
Prozent (350.900 EUR) über dem bundesweiten Median. Doch auch in
Frankfurt am Main (46 Prozent, 299.400 EUR), Hamburg (34 Prozent,
273.563 EUR), Stuttgart (23 Prozent, 251.625 EUR) und Düsseldorf (22
Prozent, 250.000 EUR) steigt die gewünschte Kredithöhe kontinuierlich
an und liegt deutlich über dem Durchschnitt. Ausnahme bildet die
Bundeshauptstadt Berlin. Die angestrebte Darlehenshöhe der
Hauptstädter entspricht mit 203.728 EUR ungefähr dem Durchschnitt.
Verschuldungsdauer am höchsten in München, in Berlin rückläufig
Die Münchener sind bereit ein sehr hohes Risiko aufzunehmen und
verschulden sich über den höchsten Zeitraum. Im Durchschnitt werden
Darlehen in Höhe von 90 Monatsgehältern angefragt. Auf dem letzten
Platz im Ranking ist neuerdings Berlin. In der Bundeshauptstadt
verschulden sich Käufer im Vergleich zu anderen Städten nur noch mit
61 Netto-Monatseinkommen - fünf Gehälter weniger als noch Ende 2015.
Die Bereitschaft der Essener sich zu verschulden steigt am stärksten
im Städte-Vergleich. In der Ruhrgebietsmetropole nehmen die Essener
im Durchschnitt Darlehen in Höhe von 74 Netto-Monatseinkommen auf -
14 Gehälter mehr als noch zum Ende letzten Jahres. Damit springt die
Stadt im Ranking vom neunten auf den fünften Platz.
"Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen hoch. Für immer
mehr Kaufinteressenten spielt der Wunsch Mietzahlungen zu vermeiden
eine große Rolle", so Weitz. "Allerdings sollten Darlehensnehmer
darauf achten, dass die Immobilie und vor allem die Finanzierung zur
Lebenssituation passen. Denn oftmals muss die Immobilie über
Jahrzehnte abbezahlt werden und unvorhergesehene Lebensereignisse
können die Finanzierung gefährden."
Verschuldungsbereitschaft der Städte im Vergleich
Ø Gewünschte Differenz Ø Verhältnis
Darlehenssumme Darlehenshöhe Darlehenswunsch
der Städte zum und
Bundesdurch- Netto
schnitt -Monatseinkommen
Deutschland 204.560 EUR Deutschland 68
1. München 350.900 EUR 72 Prozent München 90
2. Frankfurt am Main 299.400 EUR 46 Prozent Frankfurt am Main 80
3. Hamburg 273.563 EUR 34 Prozent Hamburg 80
4. Stuttgart 251.625 EUR 23 Prozent Stuttgart 77
5. Düsseldorf 250.000 EUR 22 Prozent Essen 74
6. Köln 223.655 EUR 9 Prozent Düsseldorf 74
7. Essen 216.000 EUR 6 Prozent Köln 74
8. Berlin 203.728 EUR - 0,4 Prozent Bremen 65
9. Dortmund 182.330 EUR - 11 Prozent Dortmund 63
10. Bremen 179.150 EUR - 12 Prozent Berlin 61
(Median, ohne "Vollfinanzierer", 2. Quartal 2016)
Für die Auswertung hat ImmobilienScout24 rund 200.370
Kreditwünsche analysiert, die von Anfang 2013 bis Mitte 2016 über das
Baufinanzierungsportal (www.immobilienscout24.de/baufinanzierung)
angefragt wurden. Die Untersuchung beruht auf Finanzierungsanfragen
für eine Erstfinanzierung, nicht auf abgeschlossenen Finanzierungen.
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