PresseKat - MDR-"Exakt": In Sachsen 48 Rip-Deal-Fälle im vergangenen Jahr

MDR-"Exakt": In Sachsen 48 Rip-Deal-Fälle im vergangenen Jahr

ID: 1384016

(ots) - Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat im
Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Geldgeschäft des verstorbenen
Unister-Geschäftsführers Ermittlungen zu einem sogenannten Rip-Deal
aufgenommen. Wagner soll in Venedig mehr als eine Million Euro in bar
entwendet worden sein. Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre Thomas
Wagner nicht das einzige Opfer dieser Betrugsmasche. Allein im
vergangenen Jahr gab es in Sachsen mindestens 48 Rip-Deal-Fälle, wie
eine Sprecherin des Landeskriminalamtes dem MDR-Magazin "Exakt"
sagte. Die Dunkelziffer bei diesen Fällen sei allerdings hoch.

Dabei handele es sich um vollendete oder versuchte Betrugsfälle.
Beides sei strafbar. In diesem Jahr sei die Tendenz in Sachsen
rückläufig, genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Zum Vergleich: Im
Landeskriminalamt Baden-Württemberg sind 2015 zehn Rip-Deal-Fälle
bekannt geworden. Eine bundesweite Polizeistatistik zu Rip-Deals gibt
es allerdings nicht, da die Masche unter dem Straftatbestand banden-
und erwerbsmäßiger Betrug registriert und nicht gesondert ausgewertet
wird.

Ein Rip-Deal (von to rip - englisch für entreißen) ist laut
Landeskriminalamt ein Betrug, bei dem die Opfer in den meisten Fällen
ins Ausland gelockt werden. Dort entwenden die Täter den Opfern bei
einem fingierten Geldumtausch Bargeld, das sie für vermeintliche
Immobilien-, Antiquitäten- oder Geldwechselgeschäfte mitgebracht
haben. Die Masche ist seit mehr als 15 Jahren bekannt. Ermittlungen
in Rip-Deal-Fällen gestalten sich laut LKA oft schwierig, da sich die
Täter in vielen Fällen mit falschen Papieren ausweisen und im Ausland
untertauchen.

Der bisherige Unister-Geschäftsführer Thomas Wagner war am
Donnerstag vor zwei Wochen zusammen mit drei weiteren Deutschen bei
einem Absturz eines Kleinflugzeugs in Slowenien ums Leben gekommen.




Die gerichtsmedizinische Feststellung der Identität der Todesopfer
steht noch aus.

Mehr dazu im MDR-Magazin "Exakt" am 27.07.2016 ab 20.15 Uhr im MDR
FERNSEHEN und unter www.mdr.de/exakt

Der Text ist bei exakter Quellenangabe MDR-Magazin "Exakt" ab
sofort freigegeben.



Pressekontakt:
MDR, Hauptabteilung Kommunikation, Sebastian Henne,
Tel.: (0341) 3 00 63 76, E-Mail: presse(at)mdr.de, Twitter: (at)MDRpresse


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Datum: 27.07.2016 - 12:51 Uhr
Sprache: Deutsch
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