(ots) - Rund 2,5 Millionen Menschen werden jedes Jahr
Opfer von Menschenhandel. Fast die Hälfte davon sind Kinder, die zur
Prostitution oder Verrichtung von teilweise lebensgefährlicher Arbeit
in Minen, auf Feldern oder in Fabriken gezwungen werden. Darauf
weisen die SOS-Kinderdörfer weltweit zum Tag gegen Menschenhandel
(30.7.) hin, den die UN 2013 erstmals ausgerufen hatte.
"Die Dunkelziffer der betroffenen Kinder ist wahrscheinlich
deutlich höher, da die Verschleppten in der Regel nirgends gemeldet
sind und viele sich aus Angst an niemanden wenden", erklärt Louay
Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, in München. Die
Flüchtlingskrise lasse die Zahl zusätzlich in die Höhe schießen und
vor allem unbegleitete Minderjährige zu leichten Opfern für
Menschenhändler werden. Allein in Europa sind laut Europol in den
vergangenen zwei Jahren mindestens 10.000 Flüchtlingskinder spurlos
verschwunden.
Deshalb fordert die Hilfsorganisation einen besseren Schutz für
Flüchtlingskinder: "Unbegleiteten Minderjährigen wird von Schleppern
Hilfe und Arbeit versprochen und so landen viele leichtgläubig in den
Händen von Menschenhändlern." Für Flüchtlinge aus Syrien
beispielsweise sollte bereits in Syrien, dem Libanon oder der Türkei
eine Aufklärung der Eltern erfolgen, damit diese nicht auf
Menschenhändler hereinfallen, die ihnen eine bessere Zukunft für ihr
Kind versprechen. Zudem benötigten Flüchtlingskinder und -familien
eine sichere Unterbringung, anstatt in Massenunterkünften ihrem
Schicksal überlassen zu werden, so der SOS-Sprecher. Das gelte auch
für Deutschland.
Weitere Informationen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de