(ots) - Der Bundesvorsitzender des Deutschen
Journalisten-Verbands, Frank Ãœberall, fordert einen medienethischen
Diskurs über den Umgang mit Fotos von Terroristen. Eine solche
Diskussion wurde nun in Frankreich ausgelöst, nachdem "Le Monde"
angekündigt hatte, auf solche Abbildungen zu verzichten. Darüber
müsse man auch in Deutschland sprechen, sagte Überall dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstagaausgabe). So könne zum Beispiel die Gefahr
bestehen, dass Medien PR-Material aufsitzen. "So etwas wird vom IS
verbreitet, und ich wage zu bezweifeln, dass eine Veröffentlichung
durch einen Informationsanspruch von Lesern oder Zuschauern gedeckt
ist." Die Entscheidung über den Umgang mit solchem Material müsse
allerdings strikt auf Freiwilligkeit beruhen, so Ãœberall. "Auf keinen
Fall darf sich der Gesetzgeber einmischen: Im Grundgesetz steht: Eine
Zensur findet nicht statt. Aber die traditionellen Medien sind allen
sozialen Netzwerken zum Trotz immer noch bedeutsam, und es gibt die
Sehnsucht nach handwerklich ordentlicher Berichterstattung und
Einordnung."
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