(ots) - Im Interview mit dem Lufthansa Magazin erzählt der
45-Jährige über Misserfolge, Herausforderungen der Filmindustrie und
seine Freundschaft zu Ben Affleck
Matt Damon hat Nehmerqualitäten. Im August ist der 45-Jährige
bereits zum vierten Mal als Jason Bourne auf der Leinwand zu sehen,
doch unmittelbar vor seinem ersten Bourne-Film hatten ihm viele
Hollywood-Experten bereits das Karriere-Ende prophezeit. "Ich hatte
seinerzeit gerade zwei große Flops hinter mir", erinnerte sich Damon
im Interview mit dem Lufthansa Magazin (Ausgabe 08/2016). "Und vor
dem Start von 'Die Bourne Identität' sagte die ganze Branche: 'Das
wird der nächste Reinfall' - und drei Flops nacheinander verzeiht dir
niemand." Zu Damons Glück kam es anders, aber auch Misserfolge
entmutigen ihn nicht. "Reue ist eine der schlimmsten Sachen
überhaupt. Für jede meiner Entscheidungen gab es gute Gründe. Und
jedes Mal habe ich etwas bei einem Film gelernt."
Damon äußerte sich auch über eine der größten Herausforderungen
der Filmindustrie: "Alles, was interessant ist, wandert zum Fernsehen
ab. Die Filmstudios setzen sehr viel auf große Filme, und die muss
man dann in jedem Teil der Welt vermarkten können. Also verpflichtet
man sich dem Massengeschmack. Im Fernsehen kannst du eine Geschichte
viel genauer, auch ernsthafter umsetzen. Als ich ins Geschäft kam,
zählten große Filme, man machte nichts fürs Fernsehen. Jetzt heißt
es: Wie cool wäre es, wenn wir 20 Stunden hätten, um diese Geschichte
zu erzählen?"
Mit Ben Affleck schrieb Damon das Skript zu "Good Will Hunting",
für das die beiden Freunde 1998 den Drehbuch-Oscar bekamen. "Wir
hatten keine großen Erwartungen, wir wollten einfach nur ein Video,
das wir uns auf den Kamin stellen konnten. Als arbeitsloser
Schauspieler willst du irgendwas mit deiner ganzen Energie anfangen,
und das war unser Ventil", erzählte er im Interview mit dem Lufthansa
Magazin. Freundschaften wie die mit Affleck zu pflegen sei in der
Branche schwierig: "Ben ist eine wunderbare Ausnahme, aber selbst wir
sehen uns nicht so häufig, wie wir das gern tun würden. Wir sind kaum
je zur selben Zeit am selben Ort. Deshalb habe ich auch schon Freunde
verloren, und diejenigen, die ich noch habe, enttäusche ich ständig.
Ich kann nicht so für sie da sein, wie ich das möchte. Allein im
vergangenen Jahr verbrachte ich sechs Monate bei Dreharbeiten in
China." Seine Familie habe er aber stets dabei. "Wenn ich ein gutes
Angebot bekomme, dann gehen wir auf ein Familienabenteuer, ziehen an
einen anderen Ort und leben dort. Zum Glück liebt meine Frau die
vielen Reisen."
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Joachim Haack
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