(ots) - Heute sprach das Amtsgericht Zeven einen angeklagten
Schweinemäster für schuldig. Bildmaterial des Deutschen
Tierschutzbüro e.V. wies auf massive Verstöße gegen das
Tierschutzgesetz hin, woraufhin der Landwirt einen Strafbefehl
erhielt. Der Schweinemäster aus Zeven belieferte die VION-Edelmarke
Landjuwel. Der Betrieb wurde jetzt von den Tierschützern besetzt.
Aber auch VION reagiert und sperrt den Betrieb in seinem Programm.
Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. veröffentlichte erschreckendes
Bildmaterial aus sechs Schweinemastbetrieben in der Region Zeven (bei
Bremen). Offenbar produzieren die Mastanlagen für den Großkonzern
VION, ein Betrieb belieferte nachweislich die VION-Edelmarke
Landjuwel. Gegen einen der Landwirte erstatteten die Tierschützer
aufgrund der gravierenden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz
Strafanzeige. Heute sprach das Gericht den Angeklagten für schuldig.
Das Gericht ist davon überzeugt, dass der Tierhalter massiv gegen das
Tierschutzgesetz verstoßen hat, die Strafe beträgt 65 Tagessätze zu
je 25 Euro (1.625 Euro zusammen). "Wir sind sehr erleichtert, dass
hier konsequent durchgegriffen wurde, auch, wenn wir die Strafe zu
gering halten", so Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüros.
Im Prozess kam an die Öffentlichkeit, dass in dem Betrieb rund 1750
Tiere gehalten werden und es zu einem massiven Einsatz von
Antibiotika kam. "Die letzte Kontrolle vor 2015 erfolgte 2008" so
Peifer, der heute bei dem Prozess dabei war.
Die Tierschützer machen aber deutlich, dass der aktuelle Skandal
kein Einzelfall ist: "Massentierhaltung bedeutet immer
unbeschreibliches Leid für die Tiere, Verletzungen und
Verstümmelungen sind in solchen Betrieben leider Alltag" so Peifer,
der schon hunderte von Schweinemastanlagen in Deutschland gesehen
hat.
Das Fleisch der Tiere aus dem Zevener Mastbetrieb wurde jahrelang
als qualitativ hochwertige Ware in Metzgereien verkauft (Ãœbersicht
der Metzgereien: http://www.landjuwel.de/fleischereifachgeschaefte/).
Die umfangreichen Undercover-Aufnahmen, die dem Deutschen
Tierschutzbüro vorliegen, zeigen jedoch sterbende und tote Tiere, mit
offenen Wunden und Geschwülsten. Die Verbraucher können nicht davon
ausgehen, dass regionale und kleinere Betriebe zwangsläufig Fleisch
von artgerecht gehaltenen Schweinen verkaufen. "Wer sicher gehen
will, dass mit seinem Geld keine Tierqual unterstützt wird, sollte
auf pflanzliche Alternativen ausweichen", so Peifer weiter. Ungefähr
zehn Aktivisten sperrten heute anlässlich der Verhandlung die
Mastanlage in Zeven ab und machten auf die Umstände in den
Mastanlagen aufmerksam.
Der Fleischkonzern VION in Zeven reagierte auch auf die Recherchen
des Deutschen Tierschutzbüros und nahm den Betrieb aus dem
Landjuwel-Programm. Damit wird das Fleisch des Schweinemästers nicht
mehr in Metzgereien verkauft. Den Tierschützern reicht das aber
nicht, sie fordern ein Tierhalteverbot. "Der Mäster ist seiner
Fürsorgepflicht nicht nachgekommen und das über Monate, das können
wir nicht hinnehmen" so Peifer abschließend.
Bereits letzte Woche Montag hat der NDR in der Sendung MARKT über
die Enthüllung der Tierschützer berichtet (Mitschnitt der Sendung:
http://ots.de/vbwvJ). Weitere Informationen, Fotos und einen
Videoclip auf der Website des Deutschen Tierschutzbüros unter
www.tierschutzbuero.de/vion-landjuwel
Pressekontakt:
Jan Peifer, Gründer Deutsches Tierschutzbüro, Mobil: 0171-4841004
(Jan.Peifer(at)tierschutzbuero.de)