(ots) -
Schichtarbeit nimmt immer mehr zu. Dabei unterscheidet sich die
Schichtarbeit in typischen Frauen- und Männerberufen. Zudem zeigen
sich unterschiedliche branchen-, berufs- und tätigkeitsbezogene
Arbeitsbelastungen der Beschäftigten. Zu diesem Ergebnis kommt die
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer
Detailanalyse der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012. Die
Auswertung der Arbeitsbedingungen zeigt, dass beispielsweise
Beschäftigte in typischen Männerberufen häufiger angeben, mit
ungünstigen Arbeitsumgebungsbedingungen umgehen zu müssen als
Schichtarbeitende in typischen Frauenberufen. Beschäftigte in
typischen Frauenberufen geben hingegen häufiger an, mit ungünstigen
physischen Arbeitsanforderungen belastet zu sein. Psychische
Arbeitsbelastungen kommen sowohl in Frauen- als auch in Männerberufen
vor. Diese und weitere Daten und Fakten fasst die BAuA in dem nun
veröffentlichten Faktenblatt "Schichtarbeit ist nicht gleich
Schichtarbeit" zusammen.
Angesichts der steigenden Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
nehmen Beschäftigungsformen wie Schicht- beziehungsweise Nachtarbeit
zu. Dabei gibt es eine ungleiche Verteilung von Frauen und Männern in
verschiedenen Berufsgruppen. Fast ein Drittel aller
Schichtarbeitenden ist in Frauenberufen und nahezu die Hälfte in
Männerberufen tätig. Zu den typischen Frauenberufen gehören unter
anderem Assistenzberufe im Gesundheitswesen, Verkaufskräfte, Pflege-
und Betreuungskräfte sowie Reinigungspersonal. In typischen
Männerberufen arbeiten unter anderem Metallarbeiter, Mechaniker,
Fahrzeugführer, Bediener von Anlagen oder ingenieurtechnische
Fachkräfte. Aufgrund dieser Verteilung sind Beschäftigte in typischen
Frauen- und Männerberufen unterschiedlichen körperlichen und
psychischen Anforderungen ausgesetzt. So geben Beschäftigte in
Männerberufen häufiger an, mit Lärm (66 zu 16 Prozent) am
Arbeitsplatz konfrontiert zu sein. In typischen Frauenberufen
arbeiten die Beschäftigten dafür häufiger mit mikrobiologischen
Stoffen (48 zu 3 Prozent). Ãœberdies zeigen die Ergebnisse, dass
Schichtarbeitende in typischen Frauenberufen häufiger ungünstige
körperliche Arbeitsanforderungen bewältigen müssen, wie
beispielsweise das Heben und Tragen schwerer Lasten (57 zu 24
Prozent). Hinsichtlich der psychischen Arbeitsanforderungen berichten
Beschäftigte in frauentypischen Berufen von häufig auftretenden
Situationen, die gefühlsmäßig belasten (30 zu 8 Prozent).
Schichtarbeitende in typischen Männerberufen geben dagegen
Anforderungen, wie eine vorgeschriebene Arbeitsdurchführung (51 zu 37
Prozent), öfter an.
Das Faktenblatt "Schichtarbeit ist nicht gleich Schichtarbeit"
gibt es als PDF auf der Internetseite der BAuA unter
www.baua.de/arbeitsbedingungen im Bereich
BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen
Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im
Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den
Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt
hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit
und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine
Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 700 Beschäftigte
arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in
der Außenstelle Chemnitz.
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