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Im Sommerinterview mit den TUI Online-Medien spricht der Minister
über mehr als 1000 Inseln, UNESCO-Kulturstätten, seine Heimat Istrien
und die Vielfalt der Landschaft, Kultur und Küche.
Sehr geehrter Herr Minister, wie heißen Sie Urlauber in Kroatien
willkommen?
Anton Kliman: Unser Land ist voller Wunder, Schönheit und Leben,
das ist die beste Begrüßung, die wir unseren Gästen bieten können.
Was macht den besonderen Charme Kroatiens aus?
Anton Kliman: Kroatien ist eines der wenigen Länder, das es trotz
seiner geringen Größe schafft, so facettenreich zu sein. Es hat eine
mediterrane und eine kontinentale Seite und ist reich an kulturellen
und historischen Schätzen. Es gibt hier so viel Schönheit, Orte, die
zum Genießen einladen und an denen Sie viele Leute treffen können -
hier ist immer etwas los. Es gibt aber auch andere wunderschöne
Plätze, die eine ganz besondere Ruhe ausstrahlen, hier kann man sich
vom Trubel zurückziehen. Und oft sind all diese Orte nur wenige
Autostunden voneinander entfernt.
Was sind Ihre Lieblingsorte, -strände und -feste in Kroatien?
Anton Kliman: Es gibt so viele interessante und wunderschöne Orte
in Kroatien, es fällt mir schwer mich auf einen festzulegen. Aber,
wenn ich wählen müsste, dann würde ich mich für meine Heimatregion
Istrien entscheiden. Ich habe unzählige schöne Erinnerungen an die
Strände, Städte, die verborgenen Plätze und an die Feste dort.
Welche persönliche Empfehlung haben Sie für die Besucher
Kroatiens? Was sollte man sich bei einem Besuch Ihres Landes auf
keinen Fall entgehen lassen?
Anton Kliman: Kroatien, das ist nicht nur "Sonne, Strand und
Meer". Sehen Sie, die meisten Urlauber kommen in den Sommermonaten zu
uns. Ich würde unsere Gäste gern einladen, das Land auch zu anderen
Jahreszeiten zu bereisen. Es gibt so viel darüber hinaus zu sehen und
zu erleben. Kroatien hat acht Nationalparks, elf Naturparks, sieben
UNESCO-Weltkulturstätten, prähistorische Orte, antike und
mittelalterliche Städte, eine reiche und vielfältige Gastronomie, und
vieles, vieles mehr. Ich würde jedem unserer Gäste empfehlen,
Kroatien in seiner ganzen Vielfalt zu erkunden und hier sein eigenes
Stück vom Paradies zu finden.
Wie sagt man "Guten Appetit" auf Kroatisch und welche typisch
einheimischen Gerichte würden Sie einem Freund oder Urlauber
empfehlen?
Anton Kliman: Kroatien ist im Laufe seiner reichen Geschichte
immer wieder ein Knotenpunkt für den Norden und Süden, Osten und
Westen gewesen. Das hat unsere Natur, Kultur und Traditionen stark
beeinflusst und zeigt sich auch in unserer kulinarischen Vielfalt.
Unsere Gastronomie wird weltweit hoch gelobt. Sie erstreckt sich von
der leichten traditionell mediterranen Küche, über die Weine unserer
Küste, bis hin zu den kräftigen kontinentalen Speisen des Festlands.
Wir haben ein so vielfältiges Angebot, dass hier einfach jeder etwas
nach seinem Geschmack finden kann. Das wird auch durch die wachsenden
Urlauberzahlen deutlich, Kroatien ist zu einem beliebten Reiseziel
geworden, und das freut mich sehr. Wenn wir unseren Gästen einen
guten Appetit wünschen, sagen wir hier "Dobar tek".
Zu welcher Jahreszeit ist der Urlaub in Kroatien am schönsten?
Anton Kliman: Das hängt natürlich von der Vorliebe der Besucher
ab. Kroatien ist in den Sommer- und Herbstmonaten, also von Juni bis
Oktober am lebendigsten. Es gibt zahlreiche Angebote und alle möchten
das schöne Wetter vor allem am Strand und am Meer genießen. Aber es
gibt das ganze Jahr über in jedem Winkel dieses Landes etwas zu
entdecken. Außerhalb der Hochsaison können Sie unsere wunderschöne
Natur auch mal von einer anderen Perspektive erleben. Den wenigsten
ist zum Beispiel bekannt, dass zu Kroatien mehr als 1000 Inseln
gehören. Zu dieser Zeit ist es vielleicht auch etwas einfacher in das
lokale Leben und die Kultur einzutauchen und Kroatien auf eine sehr
persönliche Weise zu erkunden.
Welchen Stellenwert hat der Tourismus in Kroatien?
Anton Kliman: Der Tourismus ist einer der bedeutendsten
Wirtschaftszweige in Kroatien. Er hat auch großen Einfluss auf andere
Branchen und trägt zu deren Stärkung bei, wie etwa im Transport-,
Bau- und Kommunikationswesen. Auch die Landwirtschaft profitiert vom
Tourismus. Es ist und war insgesamt immer eine sehr stabile Branche,
selbst in der Rezessionsphase 2008. Der Tourismus macht bei uns etwa
18 % des Bruttoinlandprodukts aus und wir sind zuversichtlich, dass
sich dieser hohe Beitrag in den nächsten Jahren stabilisieren wird
und die Einnahmen aus dem Tourismus weiterhin steigen werden.
Der Großteil der 12,5 Millionen Urlauber kommt aus Deutschland,
Österreich und umliegenden Nachbarländern nach Kroatien. Welche
Strategien verfolgt der kroatische Tourismusminister, um auch in
anderen Ländern Werbung für das Land zu machen?
Anton Kliman: Zunächst einmal ist Kroatien traditionell schon
immer ein Land gewesen, das vorzugsweise mit dem Auto besucht wurde.
Das führt naturgemäß dazu, dass der Großteil unserer Gäste aus
Nachbarländern anreist. Der Anteil der Urlauber, die zum Beispiel aus
Österreich und Deutschland kommen, bleibt zwar konstant, bei den
Besucherzahlen aus ferneren Märkten verzeichnen wir aber definitiv
einen Zuwachs. Beispielsweise betrug die Anzahl der Besucher aus den
USA im letzten Jahr allein 300,000 und ist in den letzten 5 Jahren um
fast 150 Prozent gestiegen. Rund 300.000 weitere Gäste kamen aus
Südkorea. Hier gab es in den letzten fünf Jahren sogar einen
Besucheranstieg von 1800 Prozent. Und wir sehen auch in einigen
europäischen Märkten, wie etwa in Großbritannien, eine hervorragende
Entwicklung. Sie sehen, es gibt also zahlreiche Märkte, in denen wir
schnell gewachsen sind. Werbung wird für spezifische Märkte
individuell angefertigt, da jedes Land eigene Trends definiert und
Urlauber besondere Erwartungen an ihre Reise haben. Unser Ziel ist es
proaktiv neue Besucher zu gewinnen und gleichzeitig auch unseren
loyalen Gästen alle wichtigen Informationen zu liefern und neue
Angebote für sie zu schaffen. Wir möchten ein Land werden, das das
ganze Jahr hindurch und in vielen Marktsegmenten für Besucher
attraktiv ist. Die bisherigen Ergebnisse sind sehr zufriedenstellend,
denn die Monate der Vor- und Nachsaison haben großartige Zahlen
gezeigt. In den Sommermonaten konnten wir ein stabiles Wachstum
erzielen, und wir hoffen, dass es für uns in Zukunft genauso
weitergeht.
Sie sagten, dass die Tourismus-Branche einen sehr großen Anteil am
Gesamt-Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes hat. Kann der Tourismus
in Kroatien überhaupt noch weiter wachsen? Wenn ja, wie wollen Sie
dafür sorgen?
Anton Kliman: Genau genommen macht der Tourismus in Kroatien, wie
bereits zuvor erwähnt, etwa 18 % des Gesamt-BIPs des Landes aus.
Obwohl dies europaweit gesehen ein hoher Prozentsatz ist, glauben
wir, dass zukünftig auch andere Branchen von den Einnahmen aus dem
Tourismus profitieren und einen größeren Anteil am BIP ausmachen
werden. Der Tourismus hat ein durchschnittliches Jahreswachstum von
mehr als fünf Prozent, aber wir wissen genau, dass es für uns noch
viel Spielraum nach oben gibt. Wir haben zur Tourismusentwicklung
unseres Landes eine Strategie entwickelt, die bis ins Jahr 2020
reicht. Und wir können unsere derzeitigen Ziele aller Voraussicht
nach termingerecht einhalten. Letztes Jahr haben wir 25 neue und
erneuerte Hotels eröffnet, in diesem Jahr waren es mehr als 40. Diese
Investitionen haben sich für den Tourismus gelohnt. Wir werden damit
weitermachen und wollen in Zukunft noch bessere Ergebnisse erzielen.
Außerdem haben wir zehn Punkte aus dem Tourismusbereich definiert auf
die wir uns konzentrieren werden und von denen wir glauben, dass sie
über das größte Potenzial für uns und unsere Gäste verfügen. Der
private und der öffentliche Sektor arbeiten daher jedes Jahr erneut
daran, neue und qualitativ hochwertige Angebote für unsere Gäste zu
schaffen. Für uns ist der Schlüssel zur Weiterentwicklung, dass wir
uns kontinuierlich verbessern - und genau das werden wir auch
weiterhin tun.
Wie sollte sich ein Urlauber in Kroatien verhalten, um den
Einheimischen ein Lächeln zu entlocken? Und was würden die Kroaten
tun, um Urlauber zum Lächeln zu bringen?
Anton Kliman: Meiner Meinung nach hört jeder gern etwas Positives
über das eigene Land und die Menschen, die dort wohnen. Es geht auch
darum, sich vorab über das Land zu informieren, das man bereist. Das
erleichtert die Begegnung vor Ort und ermöglicht eine schöne Art des
Austauschs. Ich denke, dass so etwas einen Menschen immer zum Lächeln
bringt, egal ob man nun Besucher oder Gastgeber ist. Wir als
Gastgeberland möchten ganz einfach, dass sich unsere Gäste wohl
fühlen, dass sie Spaß haben und glücklich sind und dass sie
großartige Erinnerungen mitnehmen. Allein darauf kommt es an.
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