(ots) - Das steckt hinter dem Smart-Trend, der immer
alltagstauglicher wird
Computer sind eigentlich dafür bekannt, ausschließlich Kommandos
verarbeiten zu können, die klar erteilt werden. Ein Verständnis aus
dem Zusammenhang heraus - wie bei zwischenmenschlicher Kommunikation
- ist damit ausgeschlossen. Doch auch diese Kluft zwischen Mensch und
Maschine beginnt sich laut eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.
zu schließen. Die Schlüsseltechnologie heißt Context Aware Computing
(CAC) und soll Computersysteme an das menschliche
Kommunikationsverhalten anpassen.
So funktioniert Context Aware Computing
Die so genannten kontext-sensitiven Systeme
(http://tinyurl.com/h6sycpq) stehen mit ihrer Umgebung im Austausch,
um Zusammenhänge und Hintergründe "zu versehen". Sie verbessern die
Qualität von Anwendungen zum Beispiel dadurch, dass sie Informationen
über den Anwender, seine Umgebung, seine Aktivitäten und seine
Vernetzungen gezielt nutzen. Dadurch können Bedürfnisse antizipiert
werden und mit jeweils passenden Inhalten, Produkten und Services
abgedeckt werden. Daher ist CAC eng verknüpft mit Augmented
Reality-Anwendungen (Anreicherung der Wahrnehmung der Realität mit
Zusatzinformationen), dem Internet of Things (IoT) und damit
zusammenhängend mit Sensoren, beispielsweise zur Bilderkennung.
Entwicklung seit den 90er Jahren
Context Aware Computing gilt seit den 90er Jahren als eine
Kernfunktionalität des Ubiquitous Computing oder Pervasive Computing
(http://arxiv.org/pdf/1305.0982v1.pdf), also der Idee, dass
Computerleistung immer und überall grenzenlos zur Verfügung steht.
Mark Weiser legte 1991 den Grundstein hierfür mit seiner damals
bahnbrechenden Abhandlung "The Computer of the 21st Century". Der
Begriff "Context Aware" wurde erstmalig 1994 von den Wissenschaftlern
B. Schilit und M. Theimer in ihrem Aufsatz "Dissemination active map
information to mobile hosts" (http://tinyurl.com/zct788y) verwendet,
der vom Institute of Electronics and Electrical Engineers 1994
veröffentlicht wurde. Nach mehr als 20 Jahren kommt Context Aware
Computing jetzt im Zusammenhang mit dem Internet of Things (IoT) auch
tatsächlich zum Einsatz.
Sprachassistenten als Trendtreiber
Einen ersten Schritt gehen bereits seit längerem die
Sprachassistenzsysteme wie Apples Siri und Microsofts Cortana. Die
Frage nach dem Wetter wird erkannt und beantwortet - allerdings nicht
kontext-sensitiv. Steht also für morgen ein Termin in Barcelona im
Kalender und der Nutzer fragt, wie das Wetter morgen wird, ist die
Antwort für den aktuellen Ort ohne Nutzen. Die Verknüpfung von Frage
und Terminkalender würde in diesem Fall bereits zu einer
kontext-sensitiven Antwort führen. "Die Kommunikation mit
Gegenständen in natürlicher Sprache gelingt nur, wenn der Gegenstand
versteht, wovon man redet", sagt Markus Schaffrin,
Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services im eco Verband, und
ergänzt: "Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um ein Smartphone,
eine Uhr, einen Fernseher oder etwa auch eine Kaffeemaschine
handelt."
Konzept der sprechenden Gegenstände
"Das Konzept der sprechenden Gegenstände hat mit der Welle der
Vernetzung von Alltagsgeräten Einzug gehalten und führt dazu, dass
Menschen zusehends beginnen, sich mit einem Smartphone beinahe wie
mit einem anderen Menschen zu unterhalten", stellt Markus Schaffrin
fest. Systeme wie Siri oder Cortana werden immer häufiger mit "Was
ziehe ich morgen am besten an?" oder noch persönlicheren Fragen
konfrontiert, die nur im Zusammenhang - wenn überhaupt - eine
sinnvolle Antwort erfahren können. Die Informationen stecken
natürlich nicht im Gegenstand, sondern in einer Applikation, die in
der Cloud läuft, also letztendlich im Internet, stellt der Verband
klar. Genau dies ist die Voraussetzung dafür, dass der Kontext für
"pervasive computing" über alle Geräte und letztlich alle
Lebenssituationen hinweg zur Verfügung steht. "Virtuelle persönliche
Assistenten" werden diese Pseudo-Personen, die einen "kennen", gerne
auch genannt.
eco (www.eco.de) ist mit mehr als 900 Mitgliedsunternehmen der
größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet
der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in
Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte,
formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco
Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger
der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige
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