(ots) -
Montag, 8. August 2016
22.25 Uhr: "Zwei Stimmen aus Korea"
Regie: Sung-Hyung Cho, Deutschland 2015
Erstausstrahlung
Bang Gye Yong (22) aus Nordkorea studiert an der Musikschule von
Pjöngjang Gesang und möchte am liebsten wie die Gattin von Kim Yong
II sein. Hu Sun Gyung (21) im südkoreanischen Seoul spielt in einer
Punk-Band. Beide sind ehrgeizig und stammen aus gut situiertem Hause,
haben jedoch den letzten Schritt zur "asiatischen Tigerin" nicht
geschafft. Die Funktionärstochter Bang Gye Yong kann nach Ansicht
ihrer Lehrer noch nicht glaubwürdig genug vom großen Hunger und dem
Führer singen, und ihr südkoreanisches Pendant hat es trotz einer
Jugend zwischen Schule und Nachhilfeunterricht nicht an eine der
Elite-Universitäten geschafft.
Nach sieben Jahrzehnten Trennung der beiden koreanischen Staaten
bewegt sich die in Deutschland lebende Dokumentarfilmerin Sung-Hyung
Cho ("Full Metal Village", "Endstation der Sehnsüchte") entlang
vermeintlich unüberwindbarer, feindlicher Linien. Im Spannungsfeld
von Nord und Süd gelingen der Regisseurin Beobachtungen des Lebens
der jungen Frauen, die zum Sinnbild der konkurrierenden Systeme von
Kommunismus und Kapitalismus werden. "Zwei Stimmen aus Korea" stellt
dabei Nord- und Südkorea nicht wertend gegenüber, sondern zeigt
Vergleichbares und Ähnlichkeiten im Leben der Menschen dies- und
jenseits der entmilitarisierten Zone. Damit möchte die Filmemacherin
einen Dialog in Gang setzen - mit der Hoffnung auf Entspannung und
Annäherung.
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