(ots) - Alle jährlich regenerierbaren Ressourcen sind ab
Montag, dem 8. August 2016, aufgebraucht - Deutsche leben über ihre
Verhältnisse und sind Europameister beim Verpackungsmüll - Drogerien
sind mitverantwortlich für unnötige Abfallberge und
Ressourcenverschwendung - Neue Studie der DUH belegt:
Ressourcenschutz spielt bei Drogerieketten kaum eine Rolle
Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse: alle natürlichen
Ressourcen, die ab dem kommenden Montag, dem 8. August 2016,
verbraucht werden, kann die Erde in diesem Jahr nicht mehr
regenerieren. Letztes Jahr fiel der sogenannte "Erdüberlastungstag"
noch auf den 13. August. Würden alle so leben wie die Deutschen,
bräuchten wir mehr als drei Erden. Die Flut vermeidbarer
Wegwerfverpackungen und Produkte mit besonders hohen
Materialverbräuchen, ist Ausdruck des verschwenderischen Umgangs mit
Ressourcen. Wird von Umweltschutz im Handel gesprochen, sind zumeist
die großen Handelsketten und Discounter gemeint. Vergessen wird, dass
auch die großen Drogerieketten einen erheblichen Marktanteil haben,
denn sie verkaufen einen Großteil der Waren des täglichen Bedarfs.
Deshalb hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Drogerieketten
hinsichtlich ihres Ressourcenverbrauchs durch Produkte und
Verpackungen genauer untersucht.
Die heute veröffentlichte Studie der DUH belegt, dass
Ressourcenschutz bei Drogerieketten nur eine untergeordnete Rolle
spielt. Hinsichtlich veröffentlichter Strategien, Ziele und Maßnahmen
zum Ressourcenschutz, schnitten die deutschen Drogerien dm-drogerie
markt, Müller, Rossmann und Budni im Vergleich zu anderen
europäischen Drogerieketten wie Kruidvat, Boots und Etos, schlechter
ab.
"Durch das Angebot an Einwegplastikflaschen, Toilettenpapieren aus
Neufasern oder nicht komprimierten Deodorants, verschwenden Drogerien
massenhaft wertvolle Rohstoffe und lassen die Abfallberge weiter
anwachsen. Gleichzeitig werden keine Daten zum Ressourcenverbrauch
des Produktsortiments veröffentlicht und Ziele, den Materialeinsatz
zu verringern, nicht festgelegt", kritisiert
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Deshalb fordert die DUH
Drogerieketten wie dm-drogerie markt, Rossmann oder Müller auf,
unnötige Verpackungen konsequent zu vermeiden und Produkte mit
besonders hohen Materialverbräuchen durch effizientere Alternativen
zu ersetzen.
In Deutschland haben Drogerien bei Körperpflegemitteln einen
Marktanteil von 43 Prozent und bei Haushaltspflegemitteln, wie etwa
Waschmitteln oder Raumdüften, von 25 Prozent - mit stark steigender
Tendenz. "Drogerieketten haben aufgrund ihrer enormen Kaufkraft einen
großen Einfluss auf Zulieferer und stellen immer häufiger Eigenmarken
her. Sie sind in der Lage, Kunden in den Geschäften über
umweltfreundliche Alternativen zu informieren und Kaufentscheidungen
zu beeinflussen. Hinweise zum Ressourceneinsatz für die Herstellung
von Produkten werden jedoch nur in Ausnahmefällen gegeben",
kritisiert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Dass Ressourceneinsparungen durch das Angebot effizienter Produkte
und Verpackungen möglich und vorteilhaft sind, zeigt ein im Februar
2016 veröffentlichter Bericht des Wuppertal Instituts zu den
Vorteilen einer Ressourcen-Effizienz-Strategie. Die Studienergebnisse
belegen, dass durch den Wechsel von ineffizient zu effizient
produzierten Waren und Verpackungen, der Ressourcenverbrauch in
kurzer Zeit um 20 Prozent gesenkt werden kann.
"Allein durch den Einsatz von Konzentraten könnten jährlich
zehntausende Tonnen Waschmittel und unnötiges Verpackungsmaterial
eingespart werden. Die Verpackungen sind kleiner, aber das Produkt
ergiebiger. Durch komprimierte Deodorants wird 20 Prozent weniger
Aluminium und 50 Prozent weniger Treibmittel benötigt. Drogerien
könnten schon jetzt die von ihnen angebotenen Produkte deutlich
effizienter gestalten", erklärt Fischer. Nur wenn es gelingt,
Produkte ressourcenschonender zu gestalten, unnötige Verpackungen zu
vermeiden und Verbraucher kompetent zu informieren, kann der
Ressourcenverbrauch nachhaltig ausgestaltet und der
"Erdüberlastungstag" wieder nach hinten verschoben werden.
Links:
Studie der Deutschen Umwelthilfe "Weniger ist mehr -
Ressourcen-Effizienz im Drogeriehandel" (deutsch)/ Report "Cutting
the Crap - How to Increase Resource Efficiency in the European
Personal Care Retail Sector" (english): http://l.duh.de/p050816
Studie des Wuppertal Instituts "Benefits of resource efficiency in
Germany": http://l.duh.de/tfab8
Hintergrundinformationen zum Ressourcenschutz:
www.duh.de/5506.html
Pressekontakt:
Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de
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