(ots) - Wenn der mexikanische Präsident Nieto Donald Trump
mit Hitler vergleicht, ist das unsäglich und inakzeptabel, aber nicht
bedeutsam. Nieto ist international dritte Wahl und steht unter
Korruptionsverdacht. Mehr Aufsehen verursacht es da schon, wenn
Frankreichs Präsident Hollande angesichts des angeblichen
Hoffnungsträgers der US-Republikaner "Brechreiz" empfindet. Eine
solche Äußerung ist vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt,
jedoch äußerst ungewöhnlich. Aber Trump ist ja auch ein äußerst
ungewöhnlicher Mann. Und Hollande ist nicht immer souverän. Wie vom
Donner gerührt steht man jedoch, wenn ausgerechnet Frank-Walter
Steinmeier Trump einen "Hassprediger" nennt - Steinmeier, der
besonnene, bedächtige und gewiefte Diplomat, ein brillanter
politischer und taktischer Kopf, der Mann, der Gerhard Schröders
Konzepte erdachte. So einem "rutscht" nichts "heraus", schon gar
nicht, wenn es um den potenziellen zukünftigen US-Präsidenten geht.
Wahrscheinlich ist es gerade das, was den deutschen Außenminister und
Sozialdemokraten Steinmeier ganz bewusst rhetorisch derart massiv
zuschlagen lässt - die Erkenntnis, dass nicht mehr ausgeschlossen
ist, was noch vor einem Jahr als grausamer Scherz erschien: Dass
einer wie Trump demnächst an der Spitze des mächtigsten Staates der
Welt stehen könnte, zumindest hierarchisch, wenn auch nicht
intellektuell. Und dass dann auch die deutsche Regierung irgendwie
mit ihm zurechtkommen müsste. Merkel wäre womöglich froh, sie könnte
genauso deutlich werden. Es ist starker Tobak, was Steinmeier sagt.
Aber angesichts dessen, was Trump sagt, ist es politische Notwehr.
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