(ots) - Der Linke-Spitzenkandidat für die
Abgeordnetenhauswahl, Klaus Lederer, hat eingeräumt, dass seine
Partei in den letzten Jahren Wähler verloren hat, vor allem in der
Zeit der Regierungsbeteiligung. "Wir haben ja seinerzeit Wähler
verloren, in der Tat. Berlin war in einer schwierigen Situation, die
Haushaltssanierung hat ja nicht nur Freude gemacht und es ja nicht
nur Beifall gegeben", sagte Lederer im Sommerinterview der
rbb-ABENDSCHAU. Angesichts der direkten Konkurrenz durch die
Alternative für Deutschland (AfD) betonte Lederer, die soziale Frage
bleibe für Die Linke das Kernthema. Es gebe aber tatsächlich
Menschen, "die in den letzten 20 bis 25 Jahren das Gefühl kompletter
Ausgrenzung gehabt haben und für die ist möglicherweise die AfD jetzt
eine Projektionsfläche", so der Landeschef. Um Sympathisanten der AfD
wolle Die Linke allerdings nicht werben. "Menschen, die Positionen
vertreten, die völkisch, nationalistisch, rassistisch,
christlisch-fundamentalistisch sind, das ist nicht unsere Klientel."
Lederer verurteilte Anfeindungen gegen Politiker. Gewalt sei kein
Mittel zur politischen Auseinandersetzung. Mit Blick auf die
Auseinandersetzung in der Rigaer Straße und die vorerst aufgeschobene
Räumung der Kreuzberger Manteuffelstraße 99 kritisierte Lederer
erneut das Vorgehen von Innensenator Henkel (CDU). Statt eine Lösung
mit Anwohnern und Bezirk zu suchen, habe Henkel "Polizeibeamte als
Wahlkampfbrigade in die Schlacht geführt". Auf die Frage, wie Die
Linke die Situation beruhigen könne, verwies Lederer auf den
ehemaligen Linken-Abgeordneten Freke Over, der sich angeboten habe,
in dem Konflikt zu moderieren.
Das vollständige Interview finden sie hier: http://ots.de/ftUn2
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin- Brandenburg
Abendschau
Chef vom Dienst
Tel.: 030 - 97993 - 222 22
abendschau(at)rbb-online.de