(ots) - Für Nordrhein-Westfalen gibt es traurige
Gewissheit: In diesem Bundesland ist der Kampf um den Feldhamster
schon verloren! Vorkommen des stark bedrohten Säugetieres, das seit
Jahren einen Stammplatz auf der Roten Liste hat, können nur noch in
wenigen Bundesländern nachgewiesen werden. Das belegt eine
Verbreitungskarte der Deutschen Wildtier Stiftung und des
Forschungsinstituts Senckenberg. Die Karte zeigt, wie dramatisch der
Rückgang des sympathischen Säugetieres ist.
Die Gründe für den rasanten Rückgang der Feldhamster-Population
sind vor allem im August überall gut zu beobachten. "Die
Agrarlandschaft war einst ein artenreicher Lebensraum. Die zunehmend
intensive Nutzung ist dagegen ein Todesurteil für die Artenvielfalt",
sagt Peer Cyriacks, Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung. Ein
Beispiel: Aktuell wird gerade der Winterweizen eingefahren. Für die
Feldhamster ist die Ernte ein Schock: Ãœber Nacht wurde aus ihrem
wogenden Weizenfeld eine kahle Ackerwüste!
Der Nager braucht aber nicht nur die Deckung im Feld, die ihn vor
Fressfeinden wie Fuchs oder Bussard schützt - er braucht vor allem
auch die Feldkörner und Samen für sein Winterlager. Denn hat er
während des Winterschlafs keinen unterirdischen Nahrungs-Vorrat in
seinem Bau liegen, stehen seine Ãœberlebenschancen sehr schlecht.
Die neue Verbreitungskarte zeigt, wie stark die Vorkommen
geschrumpft sind. Manche Feldhamsterpopulationen stehen vor dem Aus,
weil sie isoliert von anderen sind. In den Randgebieten bestehen
isolierte Grüppchen oft nur noch aus wenigen Individuen. "Bei weniger
als 50 Tieren auf einem Fleck gibt es für den Feldhamster keine
Zukunft", erklärt Tobias Reiners vom Forschungsinstitut Senckenberg.
Peer Cyriacks von der Deutschen Wildtier Stiftung warnt: "Wenn
nicht schnell passende Schutzmaßnahmen ergriffen werden, stirbt die
Art schon bald komplett aus." Dass eine Zusammenarbeit mit Landwirten
zum Schutz der Tiere funktionieren kann, beweisen die Deutsche
Wildtier Stiftung und die AG Feldhamsterschutz in Hessen in
gemeinsamen Projekten. Für feldhamsterfreundliche Landwirtschaft
erhalten teilnehmende Landwirte einen finanziellen Ausgleich.
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