(ots) - Die Ankündigung des Bundesumweltministeriums,
vorerst auf die Einführung einer blauen Plakette in Umweltzonen zu
verzichten, ist aus Sicht des ADAC richtig. Die Möglichkeiten zur
Luftreinhaltung in Innenstädten, zum Beispiel durch
Verkehrsverflüssigung oder den Einsatz emissionsarmer
Fahrzeugtechnik, sind nach Ansicht des Clubs bei Weitem nicht
ausgeschöpft. ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker:
"Eine weitere Verschärfung der Fahrverbote wäre ungerecht, denn sie
würde einseitig die Autofahrer benachteiligen. Klar ist aber auch: Es
müssen alle sinnvollen und praktikablen Möglichkeiten ausgeschöpft
werden, damit die Schadstoffbelastung in Innenstädten sinkt."
Gefordert sind laut Becker vor allem die Hersteller, um den
Schadstoffausstoß schon an der Quelle zu reduzieren. Dazu zählen die
Weiterentwicklung von alternativen Antriebstechniken und der Einsatz
von moderner Abgastechnologie. Alleine damit könnten die Hersteller
laut Club die Stickoxide bis zu 90 Prozent verringern. Der ADAC
spricht sich zudem dafür aus, dass öffentliche Einrichtungen bei der
Anschaffung neuer Fahrzeuge alternative Antriebe bevorzugen sollten.
Hierfür wäre ein technologieneutrales Förderprogramm von Bund und
Ländern hilfreich.
Vor allem diejenigen Fahrzeuge sollten sauberer werden, die eine
besonders hohe innerstädtische Fahrleistung haben. Pendler gehören
mit ihren Autos in der Regel nicht dazu, denn sie legen in den
Innenstädten meist nur kurze Wege zurück. Stattdessen bieten sich
Fahrzeuggruppen an, die überwiegend in Städten unterwegs sind, etwa
Taxis, Busse des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) oder
kommunale Fahrzeuge. Auch der Verkehrsfluss spielt eine große Rolle
für die Luftreinhaltung in Innenstädten. So lassen sich durch die
Einführung von grünen Wellen die Stickoxidemissionen des
Straßenverkehrs um rund ein Drittel senken.
Die Nutzung alternativer Antriebstechniken kann darüber hinaus
auch den CO2-Ausstoß und die Lärmbelastung verringern. Laut ADAC
bieten sich dafür besonders die Elektromobilität sowie Erdgas (CNG)
an. Dabei ist darauf zu achten, dass der Strom für E-Fahrzeuge aus
zusätzlichen erneuerbaren Quellen stammt. CNG sollte einen hohen
Biomethan-Anteil aus Abfall- und Reststoffen aufweisen.
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