PresseKat - Kinder in der Schusslinie: Immer mehr Angriffe auf Schulen im Nordwesten Syriens

Kinder in der Schusslinie: Immer mehr Angriffe auf Schulen im Nordwesten Syriens

ID: 1388844

(ots) - Die Kämpfe in den Regionen von Aleppo und Idlib im
Nordwesten Syriens verschärfen sich weiter, und auch immer mehr
Schulen geraten dabei unter Beschuss.

In nur einer Woche schlugen in und um sechs Partnerschulen von
Save the Children Bomben und Granaten ein. Vier haben Schäden davon
getragen, und in drei Fällen gab es Opfer unter den Kindern und
Mitarbeitern.

Bei einem Angriff in Idlib wurde ein Mädchen nur wenige hundert
Meter von einer Schule entfernt von einer Fassbombe getötet. Ein
anderes Schulgelände geriet während des Unterrichts unter
Granatenbeschuss, ein Wachmann erlitt dabei schwere Verletzungen. In
einem weiteren Fall berichten Schulmitarbeiter, dass eine Fassbombe
direkt ihr Gebäude getroffen und die oberen Stockwerke zerstört habe.

"Drohnen, Helikopter und Kampfflugzeuge fliegen den ganzen Tag
lang über das Gebiet hinweg - Kinder sind völlig verängstigt, und
ihre Eltern wollen sie nicht mehr zum Unterricht schicken, weil die
Umgebungen der meisten Schulen attackiert werden", sagt ein
Mitarbeiter der Partnerorganisation Violet.

Helle Thorning-Schmidt, Geschäftsführerin von Save the Children
International, ergänzt: "In vielen Regionen Syriens nehmen Kinder
riesige Gefahren auf sich, um weiter lernen zu können. Sie lernen in
Kellern und müssen auf dem Weg zur Schule und zu Prüfungen
Scharfschützen ausweichen und gefährliche Checkpoints passieren."

Auch die Lehrer bewiesen großen Mut, indem sie weiter
unterrichteten oder informelle Schulen aufbauten, so
Thorning-Schmidt: "Trotz allem können zwei Millionen Kinder in Syrien
derzeit nicht zur Schule gehen. Selbst in einem solchen Konflikt muss
das Recht der Kinder gewahrt bleiben, zu lernen und zu spielen - und
zwar ohne dass die Mädchen und Jungen ständig Angst haben müssen,
umgebracht zu werden. Ein Waffenstillstand ist dringend notwendig!"





Ende Juli wurden zeitweise alle Schulen in Aleppo wegen der
eskalierenden Gewalt geschlossen. Auch in Idlib mussten viele
Einrichtungen für Tage oder sogar Wochen schließen. Im vergangenen
Monat sind in den Schulen, die Save the Children unterstützt und
weiterbetreibt, zusammengenommen 65 Unterrichtstage ausgefallen wegen
des Konflikts. Mindestens 16 Schulen wurden entweder direkt
beschossen, durch Bombenangriffe in der Umgebung beschädigt oder sie
wurden anderweitig dazu gezwungen, den Unterricht auszusetzen.

Die Berichte über die Angriffe auf unsere Partnerschulen zeigen
derweil nur einen Teil des verheerenden Ausmaßes. Seit inzwischen
fünf Jahren werden Schulen angegriffen, zerstört oder besetzt - und
damit Kinder ihrer Bildung beraubt.

Zahlen und Hintergrundinformation

Save the Children unterstützt lokale Partnerorganisationen, die 60
Schulen und Lernräume im Nordwesten Syriens für mehr als 17.500
Kinder und Jugendliche betreiben.

In der vergangenen Woche (vom 02.- 08. August) gab es folgende
Vorfälle, die von Save the Children unterstützte Schulen in Aleppo
und Idlib betreffen:

- Zwei Jungen und ein zehnjähriges Mädchen wurden durch einer
Bombe verletzt, die nur wenige hundert Meter neben einer Schule in
einer ländlichen Gegend Aleppos einschlug. Das Mädchen liegt immer
noch im Krankenhaus nach einer komplizierten Augen-OP.

- In Idlib wurde ein Mädchen von einer Bombe getötet, die in der
Nähe einer Schule einschlug.

- In Aleppo traf eine Bombe direkt ein Gebäude, in dem sich eine
von Save the Children unterstützte Schule befand. Die Obergeschosse
wurden vollständig zerstört, die Schule befindet sich im Erdgeschoss
und erlitt Schäden.

- Ein Schulgelände in Idlib, auf dem gerade Kinder unterrichtet
wurden, geriet unter Granatenbeschuss, ein Wachmann erlitt dabei
schwere Verletzungen.

- Eine weitere Schule wurde innerhalb von fünf Tagen zweimal
getroffen - Wände und Fenster wurden dabei zerstört.

- Eine Schule in einer ländlichen Region Idlibs wurde beschädigt
durch eine Bombe, die weniger als 100 Meter entfernt einschlug.

Zusatzmaterial (Bilder und Audiomaterial):
http://storycentral.savethechildren.org.uk/?c=38597&k=67cf41bad6

Bitte beachten Sie auch unsere Petition, mit der wir uns für
Schutz und Bildung für Kinder auf der Flucht einsetzen:
www.savethechildren.de/petition.



Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Anna Blässer
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 - 490
Mail: presse(at)savethechildren.de


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Datum: 12.08.2016 - 10:18 Uhr
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