(ots) - Im Osten der Ukraine verletzen nach Angaben der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
sowohl russische als auch ukrainische Truppen die Minsker
Vereinbarungen zum Waffenstillstand.
Der stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtermission, Alexander
Hug, sagte am Montag im rbb-Inforadio, die beiden Konfliktparteien
seien nach wie vor viel zu nahe beieinander. Dies führe zu hohen
Spannungen, die sich immer wieder in schweren Gefechten entladen
würden.
"Nach dem über zwei Jahre andauernden Konflikt haben sich die
Parteien auf beiden Seiten der Kontaktlinie tief eingegraben, die
Situation ist ziemlich festgefahren. Und hinter diesen Linien haben
sich die Seiten natürlich für die weitergehenden Kämpfe eingerichtet.
Es besteht steter Nachschub von Munition und auch Truppen, die
rotieren. Und das sehen wir auf beiden Seiten gleichzeitig."
Hug schilderte, im Detail sei es häufig kaum möglich,
Kampfhandlungen zuzuordnen. Beobachter der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa würden immer wieder an ihrer
Arbeit gehindert. "Die Seiten lassen uns nicht an alle Schauplätze
vor, der Zugang wird immer wieder erschwert oder sogar verhindert.
Unsere Beobachter werden unter Waffengewalt zurückgehalten oder
eingeschüchtert. Wo es möglich ist, die Richtung eines Feuers
festzustellen, werden wir es auch so in unseren Berichten
niederschreiben. Wir spekulieren aber nicht, wer gefeuert haben
könnte, wenn wir dazu keine direkten Fakten haben."
Bundesaußenminister Steinmeier will heute mit seinem russischen
Amtskollegen Lawrow über die Situation in der Ukraine sprechen.
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