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Er schreibt am liebsten über seine Familie - "Das eigentliche
Thema dahinter ist ein anderes: die Tragödie des Lebens", sagt der
Bestsellerautor Wladimir Kaminer. "Wir haben ständig Zweifel daran,
ob das, was wir machen, richtig oder falsch ist. Aber die Tragödie
ist auch lustig", erläutert der in Moskau geborene 49-Jährige.
BRIGITTE WIR (aktuelle Ausgabe 4/16, die heute erscheint) hat den
Schriftsteller zusammen mit dessen Mutter Shanna Kaminer zum Gespräch
getroffen. Und erlebt, wie bedingungslos sich die beiden einander
verbunden fühlen.
Frau Kaminer verzeiht dem Sohn sogar, dass er in seinem neuen Buch
"Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger" über ihre kleinen
Macken schreibt und dabei "maßlos übertreibt". Kritik an ihm kam ihr
aber niemals in den Sinn. Daran änderte sich auch nichts, als er in
seiner Schulzeit Schnurrbart und lange Haare trug: "Ich hatte nie
Schwierigkeiten mit ihm. Nicht einmal, als er Hippie wurde. Ich habe
einfach an ihn geglaubt." "Mein Vater hat sich sehr über mein Äußeres
aufgeregt", ergänzt Wladimir Kaminer, "Väter regen sich aber
grundsätzlich auf." Sowohl in der Schule als auch in der sowjetischen
Armee eckte er an und stand wegen seiner kulturpolitischen
Aktivitäten auf der schwarzen Liste. Aber das hat der Schriftsteller
weggesteckt: "Alles, was uns nicht umbringt, macht uns stärker."
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