PresseKat - Keuchhusten: Zu wenig Erwachsene lassen sich impfen!

Keuchhusten: Zu wenig Erwachsene lassen sich impfen!

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Die Impfrate bei Erwachsenen in Deutschland lässt zu wünschen übrig, auch bei dem sehr ansteckenden Keuchhusten. Nur 14,1 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter unter 50 Jahren sind dagegen geimpft.

(firmenpresse) - Die Grundimmunisierung im Baby- und Kleinkindalter reicht nicht aus, um Krankheiten lebenslang und sicher zu verhüten. Manche Infektionskrankheit lässt sich nur durch regelmäßige und wiederholte Auffrischungs-Impfungen auch im Jugend- und Erwachsenenalter verhindern und abwehren.

Ein typisches Beispiel ist der Keuchhusten, medizinisch: Pertussis. Er hat die Kinderstube längst verlassen. Nur noch ein Prozent der Erkrankungen treten im ersten Lebensjahr auf, 75 Prozent der Fälle dagegen bei über 19-jährigen. Das Durchschnittsalter lag noch 1995 bei 15 Jahren, heute beträgt es 42 Jahre.

Wegen fehlender Impfungen und Auffrischungen empfiehlt die STIKO - Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut - daher auch allen Erwachsenen die Keuchhusten-Impfung - mit der nächsten fälligen Tetanus-Diphtherie-Impfung. Hierzu steht ein entsprechender Dreifachimpfstoff zur Verfügung, der auch die Keuchhusten-Komponente enthält.

Heute, sieben Jahre nach dieser Empfehlung für Erwachsene besteht aber noch erheblicher Nachholbedarf, denn nur 12,5 Prozent sind gegen Keuchhusten geimpft, bei den über 60-jährigen sind es sogar nur 7,6 Prozent. Hohe Impfquoten in allen Altersgruppen sind aber wichtig, damit die Wirkung der so genannten Herdenimmunität alle diejenigen schützen kann, die nicht oder noch nicht geimpft werden können.

Gemeint sind hier insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, die erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden können und deren Grundimmunisierung erst zwischen dem elften und 14. Lebensmonat abgeschlossen ist.


Kein Nestschutz für Säuglinge

Für sie kann eine Pertussis-Infektion fatale Folgen haben, denn sie haben keinen Nestschutz - wie bei einigen anderen Infektionskrankheiten -, d. h. sie nehmen weder im Mutterleib noch mit der Muttermilch schützende Antikörper auf und können durch eine Keuchhusteninfektion einen lebensbedrohlichen Atemstillstand erleiden.





Aber auch wenn der Keuchhusten bei Erwachsenen meist milder verläuft, so wird er doch von einer ganzen Reihe unangenehmer und belastender Symptome und Beschwerden begleitet: heftige Hustenattacken, Atemaussetzer, aber auch Gewichtsverlust, Erbrechen bis hin zu Schlafstörungen oder gar Rippenbrüchen und Blaseninkontinenz. Ebenso werden Mittelohr- und Lungenentzündungen als Komplikationen und Folge von Keuchhusten beschrieben.

Zum Schutz davor hilft nur eins: die Impfung! Und zwar in allen Altersgruppen: Nach der Grundimmunisierung im Baby- und Kleinkindalter soll gemäß STIKO-Empfehlung zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr die erste Auffrischung erfolgen, danach zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr. Und schließlich ist die große Gruppe der Erwachsenen aufgefordert, sich gegen Keuchhusten impfen zu lassen - ganz besonders gilt das für alle Frauen und Paare mit Kinderwunsch. Sie sollten schon rechtzeitig vor einer Schwangerschaft ihren Impfschutz überprüfen und auch die zukünftigen Geschwister, Großeltern, Tanten und Onkel dazu auffordern. Zu diesen so genannten Haushaltskontaktpersonen zählen aber auch Freunde, Babysitter, Tagesmütter und, und, und...


Ein Pieks genügt

Alle Auffrischungs-Impfungen lassen sich mit einem Pieks erledigen mit einem gut verträglichen Dreifach-Impfstoff, der gleichzeitig auch die wichtigen Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie einschließt.

Vom Säugling bis zum Schulkind bieten sich die U-Untersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt an, anstehende Impfungen durchführen zu lassen - er kann sogar die Eltern und Großeltern impfen!

Gegen das Vergessen von Impfterminen kann man sich aber auch schützen. Man kann den "Vergissmeinnicht-Service" der Website http://www.impfen.de nutzen. Hier lassen sich die Vorsorgetermine und Impfdaten aller Familienmitglieder hinterlegen. Das Erinnern erfolgt dann pünktlich per Mail oder SMS auf PC, Handy oder Smartphone. Sogar eine passende App steht dort zum Download zur Verfügung.

Für Erwachsene ab dem vollendeten 35. Lebensjahr bieten alle gesetzlichen Krankenkassen den "Check-up 35" an. Alle zwei Jahre werden dann alle wichtigen Gesundheitsuntersuchungen erstattet - ebenso alle von der STIKO empfohlenen Impfungen und Auffrischungen.


Wichtig: Die Herdenimmunität

Also: zum Wohle der eigenen Gesundheit einfach Termin beim Hausarzt zum "Check-up 35" vereinbaren und zum eigenen Schutz und dem anderer - Stichwort: Herdenimmunität - den Impfausweis mitnehmen und Impfungen auffrischen lassen! Mit der Impf-Empfehlung ist eine höhere Herdenimmunität zu erreichen. Lassen sich viele Menschen impfen, können sich Erreger nur begrenzt ausbreiten. So sind dann nicht nur die Geimpften, sondern auch Ungeimpfte besser geschützt. Ein unterhaltsamer kurzer Film ist auf Youtube zu sehen. Die Adresse: https://www.youtube.com/watch?v=5zijjN74KBs

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Wichtig zu wissen:

Folgt man den Vereinten Nationen, dann sind Schutzimpfungen neben dem Zugang zu medizinischer Grundversorgung und sauberem Wasser der wichtigste Grund für den Rückgang der Säuglingssterblichkeit, die Zunahme der Lebenserwartung und den Rückgang vieler übertragbarer Krankheiten. Tatsächlich gibt es in der Wissenschaft keinen Zweifel daran, dass Schutzimpfungen zu den sichersten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen gehören, über die die Medizin heute verfügt. Dabei schützen die meisten Impfungen nicht nur das geimpfte Individuum selbst. Bei genügend hoher Beteiligung können Ausbrüche impfpräventabler Krankheiten verhindert werden, weil in der Bevölkerung zu wenige empfängliche Personen vorhanden sind ("Herdenimmunität"). Dann leben auch diejenigen, die nicht geimpft werden können, im Schutz der geimpften Mehrheit. Mehr Infos: http://www.rki.de



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Datum: 16.08.2016 - 11:40 Uhr
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