PresseKat - Dramatischer Artenrückgang: "Entschlossenes politisches Handeln ist unverzichtbar"

Dramatischer Artenrückgang: "Entschlossenes politisches Handeln ist unverzichtbar"

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(ots) - DBU-Tochter Naturerbe GmbH stellte Jahresbericht
2015 vor - Ziele der Naturschutz-Offensive 2020 im Blick

"Wir registrieren weltweit einen dramatischen Rückgang von Arten,
Lebensräumen und genetischer Vielfalt. Die Bedürfnisse heutiger und
zukünftiger Generationen können wir aber nur sichern, wenn wir die
biologische Vielfalt als Grundlage für das Leben der Menschen
schützen und nachhaltig nutzen. Dazu ist entschlossenes politisches
Handeln unverzichtbar." - Mit diesem Appell verband heute in
Osnabrück Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU), das Vorstellen des aktuellen
Jahresberichtes der DBU Naturerbe GmbH, einer gemeinnützigen Tochter
der DBU. Einen Schwerpunkt gesetzt habe die DBU 2015 auf den Schutz
und die Entwicklung von Küstenlebensräumen, die zu den wesentlichen
Handlungsfeldern zählen, wenn die biologische Vielfalt gesichert
werden soll. Bottermann: "Auf mehr als 70 Prozent unserer insgesamt
1.169 Hektar Küstenlebensräume, für die eine Bewertung vorliegt, ist
der Erhaltungszustand gut bis hervorragend."

DBU trägt auf sechs Flächen Verantwortung für Küstenlebensräume

Auf sechs ihrer 47 Naturerbeflächen trägt die DBU Naturerbe GmbH
die Verantwortung für den Schutz und die Entwicklung von
Küstenlebensräumen und flankiert damit die "Naturschutz-Offensive
2020" des Bundesumweltministeriums. Danach ist rund ein Drittel der
marinen Organismen in Nord- und Ostsee in seinem Bestand gefährdet.
"Es sieht schlecht für sie aus, wenn nicht endlich alle Akteure an
einem Strang ziehen", heißt es im Handlungsprogramm, in dem das
Ministerium 2015 vorrangige Aktionsfelder für die biologische
Vielfalt festgelegt hat. Bottermann: "Dabei zeichnen sich die
Lebensraumtypen an Nord- und Ostsee durch eine große Vielfalt an
charakteristischen Tier- und Pflanzenarten aus."





Seltene Lebensraumtypen charakterisieren Liegenschaften der
DBU-Tochter

An der Nordsee hat die DBU-Tochter die Verantwortung für
Küstenlebensräume auf den DBU-Naturerbeflächen Borkumer Dünen,
Elbwiesen Ostemündung bei Stade und Cuxhavener Küstenheiden. Im Fokus
stehen an der Ostsee die DBU-Naturerbeflächen Peenemünde auf Usedom,
Prora auf Rügen und Ueckermünder Heide am Stettiner Haff. "In
Deutschland gibt es 19 europaweit gefährdete Lebensräume der
Meeresgewässer, Gezeitenzonen und Dünen der Nord- und Ostsee. 16 von
ihnen kommen auf den sechs DBU-Naturerbeflächen vor", erläutert Prof.
Dr. Werner Wahmhoff, Prokurist und fachlicher Leiter der DBU-Tochter.
Wattflächen, mit Strandhafer bewachsene Weißdünen, bewaldete
Küstendünen oder Lagunen des Küstenraums - diese seltenen
Lebensraumtypen charakterisieren die Liegenschaften der DBU-Tochter.
So prägen ausgedehnte Salzwiesen etwa sechs Prozent der Liegenschaft
Peenemünde. Die Elbmündung wird durch den Salzwassereinfluss und
Tidenhub der Nordsee beeinflusst: Rund 500 Hektar (ha) Lebensraum der
DBU-Naturerbefläche Elbwiesen Ostemündung gehören zu Meeresgewässern
und Gezeitenzone.

Erster Managementplan der DBU-Tochter für Prora erarbeitet

"Wir erarbeiten zurzeit für 27 Flächen
Naturerbe-Entwicklungspläne, die die Maßnahmen der kommenden zehn
Jahre festlegen", weiß Wahmhoff. Den ersten Managementplan
veröffentlichte die DBU-Tochter 2016 für Prora. "In diesem
Zusammenhang haben wir Kartierungen beauftragt, die uns Daten über
den Ist-Zustand der Lebensräume liefern", so Wahmhoff. Für die
Analyse der Küstenlebensräume konnte das Planungsteam auf fünf eigene
sowie eine flächendeckende ältere Kartierung zurückgreifen.

In Deutschland verstärkt nutzungsfreie Räume schaffen

Sowohl in der "Naturschutz-Offensive 2020" als auch in der
"Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt" zielt die
Bundesregierung darauf ab, in Deutschland verstärkt nutzungsfreie
Räume zu schaffen. "Bis auf die Salzwiesen in Peenemünde, die durch
eine extensive Beweidung erhalten bleiben, entwickeln sich alle
Küstenlebensräume auf unseren Flächen ohne menschlichen Einfluss
optimal", erläutert Bottermann. Zudem betrug die Waldfläche mit
natürlicher Entwicklung auf den DBU-Naturerbeflächen Ende 2015
bereits 14.433 ha. Das stellt 29 Prozent der Waldfläche der
Stiftungstochter dar.

Kasernen, Fahrzeughallen oder Schießstände zurückgebaut

Um der Natur weitere Entfaltungsspielräume zu eröffnen, baute die
DBU-Tochter Kasernen, Fahrzeughallen oder auch Schießstände zurück.
Da es sich bei den insgesamt rund 60.000 ha DBU-Naturerbeflächen
größtenteils um ehemals militärisch genutzte Liegenschaften handelt,
finden sich dort viele ungenutzte Gebäude, Altlasten und
Gefahrenquellen - rund 890 Bauwerke an der Zahl. Bislang hat die
DBU-Tochter 62 kleinere und größere Rückbauten an Objekten
abgeschlossen. Allein der Abriss der Pleßkaserne auf der
DBU-Naturerbefläche Salzunger Vorderrhön (Thüringen) umfasste 14
Gebäude mit Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro.

Jahresbericht steht auch zum Download zur Verfügung

Weitere Details etwa zur Flächenkulisse, zum Offenlandmanagement,
zu Forschung und Monitoring oder zur Umweltbildung und Kommunikation
finden Interessierte im aktuellen Jahresbericht der DBU Naturerbe
GmbH zum kostenlosen Download unter www.dbu.de/presse.



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Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Behrendt

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An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633-521
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Datum: 17.08.2016 - 12:08 Uhr
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