(ots) - Sepp Blatter und die Fifa. Das müsste Warnung genug
sein. Gewaltig ist der Scherbenhaufen, den korrupte Funktionäre und
Absahner im Weltfußball hinterlassen haben.Spektakulär ist nun in Rio
Patrick Hickey im Bademantel abgeführt worden. Die letzten Tage der
Sommerspiele erlebte der Ire, Mitglied in der mächtigen Exekutive des
Internationalen Olympischen Komitees (IOC), in einer brasilianischen
Zelle. Wie sich die Bilder doch mit denen der Fifa-Razzien gleichen.
Hickey soll in einen blühenden Schwarzhandel mit Eintrittskarten
verstrickt sein. Das wirft sofort die Frage auf: Was läuft beim IOC
hinter den Kulissen alles noch? Dass Marktinteressen die weltweit
größte Sportveranstaltung dominieren, ist spätestens seit den
Coca-Cola-Games 1996 in Atlanta offensichtlich. Aber wohin fließt das
viele Geld? In den Anti-Doping-Kampf nur zu einem sehr geringen Teil.
Zu Recht bemängelt der deutsche Sport, wie viele weiße Flecken es
überall gibt, die ein chronisch unterfinanziertes Kontrollsystem
niemals abdecken kann. Geht es um politische Kontroversen,
Menschenrechtsverletzungen in Gastgeberländern wie China etwa, zieht
sich Präsident Bach gern bequem zurück auf die angeblich gebotene
Neutralität. Dass er beim Thema Staatsdoping in Russland den Verdacht
nicht loswird, das IOC habe pro Putin entschieden, zeigt den
Zwiespalt. Und die Gefahr. Thomas Bach muss aufpassen, dass die Marke
Olympia nicht immer mehr Kratzer bekommt.
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